Niederbayern (10.09.2018) Die Sanierungskosten der Hallen- und Freibäder in Niederbayern belaufen sich - gemäß einer Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten - mittlerweile auf knapp 114 Millionen Euro – Für Stadt und Landkreis Landshut werden 12,34 Millionen Euro veranschlagt. „Wenn hitzefrei war, freute sich die ganze Klasse auf den Badebus, der die Pfeffenhausener Kinder ins nahegelegene Freibad Obersüßbach fuhr“, erinnert sich die Landtagsabgeordnete Ruth Müller an die Sommer ihrer Kindheit.
Ins Freibad zu fahren war fast wie ein kleiner Urlaub, es war auf alle Fälle Freiheit, Freizeit und ganz viel Spaß, so Müller. Doch das Obersüßbacher Freibad steht, wie viele andere Bäder in der Region Landshut auf der Liste der Bäder, die dringend sanierungsbedürftig sind. Rund 700.000 Euro sind hierfür vonnöten.
Niederbayerns Städte und Gemeinden schätzen die voraussichtlichen Sanierungskosten ihrer Hallen- und Freibäder auf knapp 114 Millionen Euro. Das geht aus Anfragen der SPD-Landtagsfraktion hervor. Nach aktuellem Stand sind allein in Stadt und Landkreis Landshut sechs Bäder sanierungsbedürftig. Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller zeigt sich angesichts der prognostizierten Sanierungskosten von 12,34 Millionen Euro für Stadt und Landkreis Landshut schockiert. „Es war klar, dass es schlimm ist, dass wir aber nun von über 12 Millionen Euro sprechen, das ist nicht nur katastrophal, sondern zeigt, wie lange der Sanierungsstau verschlafen wurde.
„Die Freibadsaison ist nun zu Ende und die Menschen in Stadt und Landkreis haben den heiße Sommer in den Bädern der Region genossen. Nun warten vor allem die Schulkinder darauf, dass die Hallenbäder geöffnet werden. Doch nicht jede Kommune kann ihren Bürgern Spiel und Spaß im Wasser ermöglichen – und manche Bäder sind einfach kaputt“, so Müller. Die CSU-Staatsregierung wisse seit mehr als einem halben Jahr, wie schlimm die Lage ist. Im Januar habe sie bereits bei den Kommunen eine entsprechende Erhebung angestrengt. „Obwohl die Zahlen auf dem Tisch liegen, lässt sie zwei Nachtragshaushalte verstreichen, ohne auch nur einen einzigen Cent für Bayerns Bäder bereitzustellen“, zeigt sich Müller erbost. „Die CSU hat unseren Antrag zum ersten Nachtragshaushalt zur Förderung von Schwimmbädern abgelehnt. Vielmehr noch: Der Finanzminister hat uns wegen eines geforderten 25 Millionen Euro schweren Härtefonds für ganz Bayern unseriöse Finanzpolitik vorgeworfen, wohl wissend, dass der Sanierungsstau im Freistaat sich auf eine Milliarde Euro beläuft!"
Es ist so wichtig, dass Naherholung und Freizeitsportmöglichkeiten für die Kinder und Familien angeboten werden, so Müller. Und dass alle Kinder die Chance haben, schwimmen zu lernen. Es geht nicht an, dass die Staatsregierung genug Geld für ein Raumfahrtprogramm hat und bei der Frage der Finanzierung der Freibäder abtaucht und die Kommunen alleine lässt.