Kumhausen. Das läßt auch die Landshuter aufhorchen. Der am Dienstagabend nominierte Bürgermeisterkandidat der CSU, Markus Hunger (29), formulierte sogleich seine ehrgeizigen Ziele für die aktuell 5.129 Einwohner große Vorstadtgemeinde. Er will erreichen, dass der Landkreis eine neue, geplante Realschule in Kumhausen baut, inclusive Mehrzweckhalle. IIm Zuge einer weiteren Gewerbeansiedlung soll für Kumhausen ein Investor gefunden werden, der einen Baumarkt mit Gartencenter errichtet.
Herbert Molitor, CSU-Vorsitzender, pflichtete da dem frischgewählten Kandidaten im Gespräch mit unserem Internetforum unmittelbar nach der Versammlung bei.
Als Bürgermeister will Markus Hunger (Bildmitte, links Nagl, rechts Molitor), der am 2. April erst 30 Jahre alt wird, für "ein offenes Rathaus" sorgen. Er wolle für alle ein "offenes Ohr" haben. Dass er bisher noch kaum kommunalpolitische Erfahrung etwa als Gemeinderat habe, müsse kein Nachteil sein. Markus Hunger hält sich da für sehr schnell lernfähig. Überhaupt wirkt der 183 Zentimeter große Brillenträger mit modernem Kurzhaarschnitt recht optimistisch, was seine Wahlchancen am 11. März gegen zwei "alte Hasen" angeht.
Immerhin sind seine Gegner der 2. Bürgermeister Thomas Huber (49) und die 3. Bürgermeisterin Rosi Steinberger (50). Eine Podiumsdiskussion mit allen drei Kandidaten ist bisher nicht geplant. Markus Hunger beginnt die heiße Phase seines Wahlkampfs am 26. Januar mit einer öffentlichen Wahlversammlung im Gathaus Beck, Obergangkofen. Am 8. Februar folgt eine Wahlversammlung beim Rahbauer in Weihbüchl. Am 18. Februar spricht der CSU-Kandidat im Sportheim Grammelkam. Am 23. Februar ist dann eine Wahlversammlung in Gasthaus Hachelstuhl.
Das Wahkampffinale bestreitet Markus Hunger im Gasthaus Bauer. Herbert Molitor kündigte an, dass auch Oberbürgermeister Hans Rampf zu einzelnen Wahlversammlungen kommen werde. Volle Unterstützung habe die CSU-Kreisvorsitzende Mdl Gertaud Goderbauer zugesichert. Sie zeigte sich bei der Nominierungsversammlung am Dienstagabend (3.01.) im Gasthaus Hachelstuhl in bester Verfassung. Mit dem 29-jährigen Markus Hunger könnte eine Art Generationswechsel für viele Amts- und Würdenträger in der CSU eingeleitet werden. Derzeit gibt es im ganzen Landkreis keinen amtierenden Bürgermeister unter 40 Jahren.
Der bisherige Amtsinhaber betonte vor allem zwei Dinge, die er in 12 Jahren erreicht habe: Die hohen Schulden der Gemeinde habe er radikal abgebaut. Heute betrage die Pro-Kopf-Verschuldung nur mehr 362 Euro und liege damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Zudem sei die Ausweisung von Wohnbaugebieten rentierlich intensiviert worden. Kumhausen sei "auch landschaftlich eine wunderschöne Wohngemeinde", so der amtierende Rathauschef. Auch das neue Baugebiet "Preisenberg V" werde wiederum vielfältig nachgefragt. Josef Nagl erwähnte noch den ehemals recht umstrittenen, aber mittlerweile allseits akzeptierten Bau des neuen Rathauses. Er habe gern 60 Stunden die Woche für die Gemeinde gearbeitet. Das Amt habe ihm sehr viel Spaß gemacht.
Vor der großen Arbeitsbelastung als möglicherweise jüngster Rathauschef aller Zeiten in Kumhausen ist dem CSU-Kandidaten nicht bange. Er ist zwar erst seit zwei Jahren bei der CSU, dort Beisitzer im Vorsand, aber als selbstständiger IT-Fachmann ist dem gebürtigen "Ossi" (Thüringen) eine 60-Stundenwoche nicht fremd.
Markus Hunger fühlt sich nach neun Jahren in Kumhausen daheim. Er ist verheiratet. Die Kinder sind acht (Tochter) udn vier Jahre (Sohn) alt. Hunger ist auch beim Montessori-Verein engagiert. Ein besonderes Anliegen ist Markus Hunger schulpolitisch der Ausbau der Grundschule zu einer Ganztagsschule für alle Klassen. Außerdem will er auf dem Sektor seniorengerechtes Wohnen neue Initiativen entwickeln.
Moderne, umweltfreunde Betriebe und Dienstleister sollen sich in Kumhausen ansiedeln können. Amtsinhaber Josef Nagl verweist diesbezüglich auf die rasanten Zuwächse bei der Gewerbesteuer. Da sei man mitterweile bei 1,3 Mllionen Euro angelagt. Bei seinem Amtsantritt vor 12 Jahren sei dies ein Einnahmeposten mit nur 125 000 Euro gewesen.
Herbert Molitor faßte zusammen: "Josef Nagl hat bewiesen, dass die Gemeinde unter einem CSU-Bürgermeister gut gefahren ist. So soll es auch mit Markus Hunger weitergehen." CSU-Vorsitzender Molitor und Bügermeister Nagl werden am 20. Januar am Neujahrsempfang der Landshuter CSU auf der Burg Trausnitz teilnehmen.
Auf das Reizwort Eingemeindung nach Landshut reagiert Markus Hunger wie aus der Pistole geschossen: Kein Thema, heute nicht und morgen noch weniger! - hs
Bildtext: Unsere Fotos zeigen die hochgesteckten, ehrgeizigen Ziele des CSU-Bürgermeisterkandidaten: Oben rechts einen Baumarkt mit Garten-Center (darunter) und eine Realschule (Foto die Konrad-Adenauer-Realschue in Hamm)./hs