Landshut (12.10.2018) Bis heute, Freitag, 9 Uhr, haben 12.370 Wahlberechtigte der 72.000 Einwohner großen Bezirkshauptstadt Landshut die Briefwahlunterlagen für die Landtags- und Bezirkstagswahl angefordert und auch schon 8.990 für den gleichzeitigen Bürgerentscheid "Gründung einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft". Online kann man die Unterlagen nicht mehr anfordern. Wer noch Briefwahlunterlagen haben will, muß selbst zum Wahlamt in der Stadtverwaltung des Rathauses II (Luitpoldstraße) bis spätestens 15 Uhr kommen.
Dort kann er heute, Freitag, freilich auch gleich seine ausgefüllten Stimmzettel in eine bereitstehende Wahlurne werfen.
Fest steht, die Briefwahl der letzten Landtagswahl 2013 wird diesmal weit übertroffen. Vor fünf Jahren waren es nur 10.550 Briefwähler. Um so größer die Gemeinde, die Stadt, desto höher ist erfahrungsgemäß der Anteil der Briefwähler. Wie dem auch sei, es wird sehr spannend am Wahlsonntag. Dass die CSU danach einen Koalitionspartner benötitgt, steht wohl nach all den Umfragen (zuletzt nur mehr 12,9 % für die CSU) fest. Aber wer darf und will mitregieren? Reicht es mit Aiwangers Freien Wählern? Riskiert Markus Söder eine Koalition mit den extrem selbstbewussten Grünen, die sogar landesweit auf 18,5 % bei den Umfragen geklettert sind. Wer von den Grünen ist ministrabel?
Heute ist in Landshut ab 11 Uhr auf dem Freitag-Wochenmarkt der Neustadt sogar der grüne Bundesvositzende Habeck aus dem honen Norden und die bayerische Spitzenkandidatin Katharina Schulze im Wahlkampf mit Rosi Steinberger unterwegs. Ab 12 Uhr sind alle drei am Infostand vor dem Rathaus.
Alle Parteien werden heute und morgen noch vor allem Straßenwahlkampf machen. Die Linken haben noch Hoffnung auf den erstmaligen Einzug in den Bayerischen Landtag. Die FDP will wieder in den Landtag zurück. 1913 sind sie mit einem blamablen Ergebnis als damalige Regierungspartei rausgefallen. Also Mitregieren als Juniorpartner der CSU ist auch gefährlich, weil man bei der nächsten Wahl zur Verantwortung gezogen wird. Was wird aus Seehofer nach diesem Wahlsonntag? Wohin steuert die SPD? Werrden die jungen Linken der Partei den Austritt aus der GroKo erneut massiv befeuern? - Im Mai 2019 ist ja Europawahl. Ein Jahr später sind Kommunalwahlen mit der spannenden OB-Wahl in Landshut. Und wieder ein Jahr später (2021) folgt schon wieder die nächste Bundestagswahl. - Und ab sofort ist immer auch die AfD mit im Spiel. /hs