Landshut (14.10.2018) Die bei der Landtagwahl so drastisch abgestrafte SPD konnte wenigstens in der Stadt Landshut jubeln: Beim von der SPD auf den Weg gebrachten Bürgerentscheid zur Gründung einer Städtischen Wohnbaugesellschaft haben 66,17 Prozent der 55.000 Wahlberechtigten mit "Ja" gestimmt, Nur 33,83 Prozent mit "Nein", obwohl zuletzt auch OB Putz und die konservativen Parteien (CSU, FW, LM, FDP) für ein "Nein" geworben haben. Nur die Grünen warben auch für eine Wohnbaugesellschaft.
Die "Ja"-Stimmen überwogen in allen Landshuter Wallokalen mit Ausnahme des Wahllokals der Grundschule Knradin, wo 50,77 % mit "Nein" stimmten. - Die Wahlbeteiligung betrug 53,47 Prozent.
Die SPD feierte ihren in dieser Höhe kaum erwarteten Erfolg im Gasthaus "Keankl" bis nach Mitternacht, allen voran Ex-Bürgermeister und Bezirkstagskandidat Gerd Steinberger, Fraktionschefin Anja König und OB-Kandidatin Patricia Steinberger, sowie der engere Helferkreis des Wahkampfteams. Wir erinnern uns: nur der Bürgerentschied Burgaufzug fiel mit über 81 Prozent "Nein"-Stimmen noch deutlicher aus, während der Bürgerentscheid Westtangente 2017 (gemeinsam mit der Bundestagswahl) eine Mehrheit von gut 61 % erzielte.
Um so rätselhafter ist das desaströse Abschneiden der Landshuter SPD-Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahl. Sie konnten den Erfolg beim Bürgerentscheid - das wichtigste SPD-Wahlkampfthema - einfach nicht in persönliche Stimmen ummünzen. Die SPD verliert wohl auch das einzige überregionale Landtagsmandat nach fünf Jahren wieder. Im Bundestag ist die SPD in Stadt und Landkreis seit vielen Jahren nicht mehr vertreten und auch nicht mehr im Bezirkstag. Kandidat für die Europawahl im Mai 2017 ist der junge Maximilian Ditmer vom SPD-Ortsverein Eching. /hs