Landshut – gw (02.11.2018) Wenn ab 6. Dezember der ÜFEX (Überregionaler Flughafenexpress) über die Neufahrner Kurve zum Münchner Flughafen fährt, soll für die beliebte Airportline von Landshut zum MUC Schluss sein. Doch dann hätten zahlreiche Pendler ein Problem, ihre Frühschicht am Flughafen zu erreichen. OB Alexander Putz setzt sich ein, dass der Frühbus um 2.58 Uhr erhalten bleibt.
Stadtrat Klaus Pauli hat dazu im Namen der Freien Wähler Anfang September einen Antrag gestellt. Denn vielen Pendler würde nach dem AUS der Airportlinie nur der Umstieg aufs Auto bleiben und dies sei nicht im Sinne der Bürger.
Stadtkämmerer Rupert Aigner berichtete dem Finanz- und Wirtschaftsausschuss, dass sich die Airportlinie bestens bewährt hatte, doch nun ist die Neufahrner Kurve mit einer Investition von 90 Millionen Euro fertig gestellt und daher soll die Bahn den Vorzug gegenüber dem Bus bekommen. 180.000 Fahrgäste nutzten 2018 die Airportlinie.
Oberbürgermeister Alexander Putz fügte an, dass die Airportlinie sogar mit einem kleinen Plus betrieben wurde, aber sie würde künftig dem ÜFEX rund 65 Prozent der Fahrgäste wegnehmen. Wenn der Bus wegfällt würde das für viele Pendler Probleme bedeuten, wie zum Beispiel in der Münchnerau. Diese müssten dann zunächst zum Hauptbahnhof fahren.
Putz wäre es am liebsten, wenn der Frühbus der Airportlinie noch ein Jahr länger in Betrieb bleibt, bis der ÜFEX einen entsprechenden Frühzug aufs Gleis stellt. Zudem sind die Fahrpreise des ÜFEX höher, bei den Job-Tickets sogar deutlich teurer.
Insgesamt schadet das alles dem Image des Freistaats, so Putz, weil eine erfolgreiche Buslinie eingestellt wird. Obendrein trauen die Pendler der Bahn die Zuverlässigkeit nicht zu.
Antragsteller Klaus Pauli ärgert sich über die Arroganz der Bahn, die meint das Thema aussitzen zu können. „Mir ist wichtig, dass die Pendler ihren Arbeitsplatz rechtzeitig erreichen.“
„Was ist im Sommer 2019 mit dem ÜFEX?“, hinterfragte Stadtrat Stefan Gruber (Grüne). Nach seinen Informationen will die Bahn zwischen Freising und Landshut in den Sommerferien eine Großbaustelle einrichten. Dann würde der ÜFEX sechs Wochen lang ausfallen.
Stadtrat Ludwig Zellner (CSU) erinnerte in diesem Zusammenhang an die Baugeschichte das Münchner Flughafens und daran, dass eine direkte Schienenanbindug aus Ostbayern damals ignoriert wurde. Klaus Pauli ergänzte: „Wirtschaftsminister Otto Wiesheu wollte, dass die Züge über Freising fahren“.
Einstimmig beschlossen die Stadträte: „Die Stadt Landshut befürwortet mit Nachdruck, dass zumindest die erste Morgenfahrt der Airportlinie ab Landshut weiterhin ausgeführt werden kann“.