Foto (W. Götz): Bei der Eröffnung bedankte sich OB Putz bei den Geschäftsinhabern und Anwohnern für ihre Geduld während der Bauarbeiten.
Landshut – gw (01.12.2018) Es war Ende Februar, als im Stadtrat die Umgestaltung der Schirmgasse auf den Weg gebracht wurde. Damals einigten sich die Bürgervertreter auf zwei Eckpunkte: Die Schirmgasse soll barrierefrei und eine Fußgängerzone werden. Am Freitag, 13 Uhr, war es die Aufgabe von Oberbürgermeister Alexander Putz, die Schirmgase offiziell für die Fußgänger und Radfahrer freizugeben.
Viel war zu erledigen, nachdem im April die Bauarbeiten begannen. Zuerst waren die Stadtwerke an der Reihe, um hier, zwischen der Alt-und Neustadt Fernwärmeleitungen zu verlegen. Zug um Zug wurden die einzelnen Hausanschlüsse abgearbeitet. Im September begannen die Pflasterarbeiten. Dazu wurde Granit aus dem Bayerischen Wald verwendet. Sämtliche Bordsteinkanten verschwanden. So wurde die Schirmgasse ebenerdig und barrierefrei zum Wohle von Bürgern auch gerade mit Rollator oder Rollstuhl.
Bei seiner Eröffnungsrede hob Oberbürgermeister ganz klar hervor, wem die Initiative für diesen barrierefreien Ausbau zu verdanken ist. Es war der Grüne Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme, der dazu einen Dringlichkeitsantrag im Plenum einbrachte. Trotz höherer Kosten wurde das Vorhaben mit 32:3 Stimmen mehrheitlich beschlossen.
Neben zahlreichen Vertretern aus den Parteien und der Verwaltung, darunter Baudirektor Johannes Doll und sein Stellvertreter Gerhard Aigner, waren natürlich auch die Geschäftsleute der Schirmgasse und der Interessensgemeinschaft Landshuter Innenstadt (ILI) unter den Gästen der kleinen Eröffnung, die mit Glühwein und Plätzchen gefeiert wurde.
Der Dank des Oberbürgermeisters galt natürlich auch den am Bau beteiligten Firmen. Sie hatten die Aufgabe, die Einschränkungen für die Geschäfte und Passanten der Schirmgasse so gering wie möglich zu halten. Investiert wurden insgesamt 320.000 Euro. 25.000 Euro davon übernehmen die Stadtwerke.
Die Schirmgase gilt Dank des attraktiven Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Kunst, als eine der meist frequentiertesten Verbindungen zwischen der Alt- und der Neustadt. Künftig wird dort alles noch entspannter. Denn im Februar beschloss der Stadtrat auch, die Schirmgasse nach dem Umbau exklusiv für Fußgänger und Fahrradfahrer zu öffnen und den motorisierten Verkehr fern zu halten.
Warum heißt die Schirmgasse "Schirmgasse"? Der ehemalige Straßenname "Schergengasse" oder "Schirgengazzen" ist in dieser Form seit 1369 festzustellen. Erst im 18. Jahrhundert bürgerte sich die Bezeichnung "Schirmgasse" ein. Scherge = Polizei- oder Gerichtsdiener. Die Schergenstube befand sich 1397 in dem Haus der Schergen, Haus Nr. 264. Auf Haus Nr. 278 war im 18. Jahrhundert der "Schirmbäck" (Schergenbäck). Quelle: www.landshut.de