Niederbayern - hs (27.05.2019) Knapp zehn Monate vor der nächsten Kommunalwahl (15.03.2020) vermittelt das Wahlergebnis in Niederbayern durchaus deutliche Tendenzen. Die Tatsache, dass der Spitzenkandidat der CDU/CSU Manfred Weber (46) ein waschechter Niederbayer - daheim in Wildenberg, Landkreis Kelheim - ist, hat der CSU im ganzen Regierungsbezirk 53,4 % an Wäherstimmen gebracht, deutlich 10 Prozent mehr als die CSU in ganz Bayern schaffte. Da ist Landshut Stadt mit nur 41,1 % CSU-Stimmen die Ausnahme.
Die SPD rutscht niederbayernweit mit nur mehr 6,1 % (-8,3 %) klar hinter die Grünen mit 10,7 % (+ 3,1 %) und die AfD mit 10,4 % (+ 3,1 %). Die Sozialdemokraten sind weitgehend ratlos.
Die Bäume der Freien Wähler wachsen trotz Regierungsbeteiligung in Bayern nicht in den Himmel. 5,2 % (- 0,1 %) sind ein dürftiges Ergebnis auf Bezirksebene für die "Partei" von Hubert Aiwanger, der in Rahstorf, Stadt Rottenburg, daheim ist..
Die ÖDP kommt nur auf 3,3 % (-0,6 %); obwohl sie noch vor wenigen Monaten beim Bürgerentscheid "Rettet die Bienen" so stark glänzen konnte.
Die Partei Die Linke ist in Niederbayern mit nur 1,6 % (-0,7 %) eine recht unbedeutende politische Kraft, die aktuell nicht einmal von der Schwäche der SPD profitieren kann. Man darf gespannt sein, wie sich Die Linke zu den kommenden Wahlen der Gemeinde-, Kreis- und Stadträte formiert..
Die Bayernpartei - zuletzt etwas im Aufwind - hat nur mehr 1,5 % (-0.6 %) erreicht. Sie hat wohl Wähler an die AfD und die CSU abgeben müssen.
Ein Kuriosum ist da sicherlich der Erfolg der Satire-Partei DIE PARTEI mit 1,2 % (+0,9 %). In Landshut hat DIE PARTEI schon eine Stunde vor Schluss der Wahllokale zu einer "Sieger-Party" in den Rocket-Club eingeladen. .
Sehr erfreulich ist insgesamt die Wahlbeteiligung mit 55,1 % zu nennen. Das sind über 21 % mehr als bei der Europawahl 2014. - Aber der Wahlkampf zur Europawahl fand in erster Linie im Fernsehen statt. CDU/CSU-Spitzenkandidat Manfred Weber war täglich auf vielen Fernseh-Kanälen zu sehen. Am Samstag (25.05.) kam er sogar noch für 25 Minuten (10.35 Uhr bis 11 Uhr) an den Infostand der Landshuter CSU vor das Rathaus, um den hiesigen Europa-Kandidaten Dr. Stefan Schäck zu unterstützen.
Nun ja, das Wahlergebnis der Grünen ist in Niederbayern mit "nur" 10,7 % (+3,1 %) eher mager. Im Landkreis Landshut erzielten die Grünen auch nur 11,8 %, in der Stadt Landshut jedoch satte 19,7 %, was vor allem die OB-Kandidatin Sigi Hagl freuen wird.
Die FDP kann niederbayernweit mit den 2,3 % (+0,2 %) sicher nicht zufrieden sein, auch nicht in der Stadt Landshut mit den 4 %, wo die FDP mit Alexander Putz ja seit dem 1. Januar 2017 den Oberbürgermeister stellt und wo der bayerische FDP-Generalsekretär Norbert Hoffmann Stadtrat ist. Im Landkreis Landshut kam die FDP auch nur auf 2,6 %, obwohl sie mit Nicole Bauer eine junge fesche Bundestagsabgeordnete (daheim in Velden, Büro in Landshut) hat und mit dem Ergoldinger Michael Deller (27) den jüngsten Bezirksrat stellt. Also ein Rückschritt für die FDP gegenüber der letzten Landtags- und Bezirkstagswahl.
Die Herkulesaufgabe steht vor allem der Landshuter FDP mit der OB-Wahl noch unmittelbar bevor.