Im Bild von links Erwin Schneck, Doris Reuschl (Regierung v. Ndb.), Regierungspräsident Rainer Haselbeck, OB Alexander Putz, Baureferatschef Johannes Doll, Referent Philipp Stumhofer (Bay. Staatsministerium), Architektin Eva Maria Lang und der Geschäftsführer der Breiteneicher GmbH, Franz Degenbeck.
Landshut - pm (05.06.2019) Am Montag haben OB Alexander Putz und Regierungspräsident Rainer Haselbeck den ersten symbolischen Spatenstich für den Neubau von 107 sozial geförderten Wohnungen mit 75 Tiefgaragen- und sechs oberirdischen Stellplätzen an der Breslauer Straße gesetzt.
Wie Oberbürgermeister Alexander Putz beim Termin sagte, seien Spatenstiche immer sehr erfreulich, aber dieser sei ein ganz besonderer: Bei dem Neubau an der Breslauer Straße handelt es sich um das größte geförderte Projekt Niederbayerns im Rahmen des Förderprogramms des Freistaates Bayern „Wohnungspakt Bayern, experimenteller Wohnungsbau“.
„Dieses Förderprogramm ist wirklich hervorragend. Es ist ein großer, großer Befreiungsschlag auf dem Weg hin, sozialen Wohnraum zu schaffen“, betonte Putz beim Termin, an dem neben weiteren Vertretern der Regierung, den Mitgliedern des Stadtrates, den Architekten und Vertretern der ausführenden Baufirmen auch Mieter der Wohnungen an der Breslauer Straße teilnahmen. Angesichts der steigenden Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass der Anteil sozial geförderten Wohnraums steigt, sagte Putz in seiner Ansprache. Hier seien bereits viele Maßnahmen in der Umsetzung – auch in Hinblick auf die vom Stadtrat verabschiedete Wohnungsbaurichtlinie, bei Neubauten 20 Prozent sozialen Wohnraum zu berücksichtigen. Als Beispiele nannte er unter anderem den Neubau westlich des Hauptbahnhofs mit 30 Prozent sozial gefördertem Wohnraumanteil und die Altdorfer Straße mit sogar 50 Prozent.
Bei der vom Stadtrat beschlossenen Wohnbebauung an der Breslauer Straße sind 107 sozial geförderte Wohnungen mit einer Gesamt-Wohnfläche von circa 6.844 Quadratmetern, 75 Tiefgaragenstellplätze und sechs oberirdische Stellplätze vorgesehen. Die Wohnbebauung gliedert sich in drei Häuser mit fünfgeschossiger Bebauung und sechs dreigeschossige Häuser.
Jeder Erdgeschosswohnung wird eine private Grünfläche vorgelagert, jede Obergeschosswohnung erhält einen Balkon. Die durchschnittliche Wohnungsgröße wird circa 64 Quadratmeter betragen. Das Thema sozialer Wohnungsbau sei weit entfernt von dem, was man früher darunter verstanden habe, ergänzte Putz: „Hier werden sehr schöne Wohnungen nach neuesten Standards – zu bezahlbaren Mieten entstehen.“ Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme, die in den nächsten vier bis fünf Jahren abgeschlossen sein soll, belaufen sich auf rund 20 Millionen. Gefördert wird die Maßnahme mit über 6 Millionen Euro.
Den großen Wohnungsbedarf und die damit einhergehenden Herausforderungen verdeutlichte auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck in seiner anschließenden Rede, in dem er auf den starken Einwohnerzuwachs einging. Der Freistaat Bayern mit rund 13 Millionen Einwohner lege jährlich um die Größenordnung der Stadt Landshut mit über 72.500 Einwohnern zu. Die Stadt Landshut wachse ebenfalls – jährlich um über 1000 Bürger. Tendenz weiter steigend. Mit dem 2015 geschmiedeten Wohnungspakt Bayern stelle sich der Freistaat den Herausforderungen, deutlich mehr preisgünstigen Wohnraum zu schaffen.
Das Programm fuße auf drei Säulen – dem staatlichen Sofortprogramm, wonach sich der Freistaat in die Pflicht nimmt und selbst Wohnungen baut; dem Kommunalen Förderprogramm, der die Kommunen entsprechend unterstützt, und der Staatlichen Wohnungsbauförderung für Investoren. Darüber hinaus gebe es attraktive Förderangebote für Familien. Haselbeck würdigte die Stadt Landshut, die in Sachen sozialer Wohnungsbau in allen drei Säulen aktiv ist und auch vorzeigbare Ergebnisse zu bieten habe. „Sie leisten damit einen sehr wichtigen und wertvollen Beitrag für die Gesellschaft“, betonte Haselbeck.
Der Neubau der 107 sozial geförderten Wohnungen einschließlich des Abrisses der in den Jahren 1956 bis 1962 erstellten 48 Wohnungen an der Breslauer Straße 2, 2a, 2b, 6 und 8 sowie des Isarwegs 15 und 16 erfolgen in drei Bauabschnitten.
Der erste Bauabschnitt umfasst den Neubau der Gebäude A1 und A2 mit 21 Wohnungen und einer Wohnfläche von insgesamt 1.306 Quadratmetern. Die Gesamtkosten (ohne Grundstück) hierfür belaufen sich auf circa 3,4 Millionen Euro. Nach Abzug einer finanziellen Förderung von voraussichtlich 1,3 Millionen Euro investiert die Stadt Landshut allein für den ersten Bauabschnitt insgesamt 2,1 Millionen Euro. Der zweite Bauabschnitt ist ab Mitte nächsten Jahres (2020) vorgesehen, der dritte Bauabschnitt soll ab circa 2022 erfolgen. Die Projektbegleitung und -betreuung erfolgt durch das Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt.
Der Baumaßnahme wünschte Oberbürgermeister Alexander Putz, dass die Arbeiten unfallfrei verlaufen, die Termine gehalten werden können und dass die Kosten im vorgesehenen Rahmen bleiben. Den Anwohnern gegenüber brachte Putz ebenfalls viel Verständnis auf. Er bat um Durchhaltevermögen während der Baumaßnahme: „Es werden schöne Wohnungen in Stadtnähe und zu bezahlbaren Mieten. Sie werden sehen, es lohnt sich.“