Landshut - pm (03.05.2020) In jedem Regierungsbezirk soll künftig eine Fachstelle für Demenz und Pflege Trägern der Altenhilfe und kommunalen Gebietskörperschaften zur Seite stehen. Mit Fachkompetenz, einem überzeugenden Konzept und der Unterstützung durch den Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier (CSU) konnte das Landshuter Netzwerk die niederbayerische Stelle nach Landshut holen.
„Das ist ein echter Gewinn für Landshut“, betonte Netzwerk-Geschäftsführer Jürgen Handschuch im Gespräch mit Helmut Radlmeier.
Wer einen Angehörigen pflegt oder selbst Pflege benötigt, kennt das Problem: Für scheinbar alltägliche Fragen fehlt eine zentrale Anlaufstelle, die vor Ort weiterhelfen kann. Ob Fachstellen für pflegende Angehörige oder Pflegestützpunkte: Gerade in Niederbayern sind sie Mangelware. Deshalb wollen immer mehr Kommunen den Aufbau solcher Strukturen vorantreiben. Um das zu erleichtern, installiert der Freistaat in jedem Regierungsbezirk eine Fachstelle für Demenz und Pflege, die Träger unterstützt, gute Praxisbeispiele sammelt und die Angebote koordiniert. Für Niederbayern unternimmt das seit April das Landshuter Netzwerk. Das Netzwerk bringe die erforderliche Erfahrung mit, ist Geschäftsführer Handschuch überzeugt: So sei man schon seit vielen Jahren erfolgreich in der offenen Seniorenarbeit tätig. Außerdem bringe man sich schon seit einigen Jahren im Netzwerk „Demenz LA“ ein.
Konzept überzeugte
Neben der Fachkompetenz war auch das schnelle Handeln ein Baustein für die erfolgreiche Bewerbung, waren sich Handschuch und Abgeordneter Radlmeier, der den Aufbau der Stelle eng begleitet hat, einig. So hatte Radlmeier das Landshuter Netzwerk im vergangenen Jahr bereits einen Tag nach dem Start des Interessenbekundungsverfahrens für die neu aufzubauende Fachstelle für Demenz und Pflege über das Verfahren informiert. Das Netzwerk erstellte daraufhin ein Konzept, mit dem es sich – wiederum unterstützt von Radlmeier – beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bewarb. Mitte März kam schließlich die erfreuliche Nachricht: Das Landshuter Netzwerk hatte sich bei der Ausschreibung gegen die Mitbewerber durchgesetzt.
Von Null auf Hundert
Von da an musste alles ganz schnell gehen: „Innerhalb von zwei Wochen sollten wir starten“, berichtete Handschuch. „Zu unserer großen Freude konnten wir in Windeseile ein hervorragendes Team zusammenstellen“. So war man bereits zum 1. April mit Projektleiterin Nadja Limmer, der Diplom Psychogerontologin Johanna Myllymäki, der Berufspädagogin im Gesundheitswesen für die Fachrichtung Pflege, Simona Sandl, und der Verwaltungsfachkraft Andreea Csurkuly startklar.
Die ersten Wochen habe man mit der Analyse der bestehenden Angebote verbracht: Myllymäki schilderte, dass es besonders im Bereich der ambulanten Pflege eine große Lücke gäbe. „Es fehlen vor allem Plätze in der Tagespflege“, so die Diplom-Psychogerontologin. Sandl prognostizierte nach ersten gewonnenen Eindrücken: „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit wird die Vernetzung sein. Denn es gibt in Niederbayern zwar bereits viele Angebote, aber der eine weiß meist nichts von dem anderen“.
Beginnen wird die Fachstelle mit den Angeboten zur Unterstützung im Alltag. Erste Anfragen von Regen bis aus dem Rottal seien bereits eingegangen, berichteten die Mitarbeiterinnen der Fachstelle. Ein flächendeckender Aufbau von Anlaufstellen für pflegende Angehörige oder Pflegestützpunkten seien denkbare Projekte für die Zukunft. Ein Anliegen, welches Radlmeier als Mitglied des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag aktiv unterstützt. Dabei müsse man gar nicht in die Ferne schweifen: Auch in der Region Landshut fehlten diesen Strukturen, so der Abgeordnete. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit im Zuge der Bewerbung um die Fachstelle wolle man nun an dieser Stelle weiter zusammenarbeiten – mit hoffentlich ähnlichem Erfolg, so die Vertreter des Netzwerks und der Abgeordnete.
Im Bild oben. Die niederbayerische Fachstelle für Demenz und Pflege ist nun beim Landshuter Netzwerk angesiedelt. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) und Nadja Limmer, Johanna Myllymäki, Simona Sandl sowie Jürgen Handschuch, Geschäftsführer des Landshuter Netzwerks, freuten sich über den Erfolg des gemeinsamen Projekts.