Horst Heppenheimer, Vorsitzender der niederbayerischen Marktkaufleute, stellte ein Konzept für einen mobilen Freizeitpark vor. - Foto: W. Götz
Landshut – gw (17.07.2020) Die Stadträte Lothar Reichwein, Helmut Radlmeier, Max Fendl und Ludwig Zellner (CSU) „klopften“ bereits im April bei der Verwaltung per Antrag an, ob hinsichtlich der im Veranstaltungsjahr 2020 wegen der „Corona“-Pandemie ausgefallenen Dulten eine Ersatzveranstaltung abgehalten werden könnte. Seit dem gestrigen Dultsenat leuchten die Sterne dazu hell. Als Örtlichkeit würde sich das Messegelände anbieten. Parteiübergreifend gab es einen einstimmigen Beschluss:
OB die Stadt als Veranstalter einer Ersatzdult auftreten kann, daran hatte Benedikt Neumeier vom Marktamt große Zweifel. „Dazu müssen wir die Rechtsentwicklung abwarten und ein Vergabeverfahren erarbeiten. Aber bis dahin ist die Saison zu Ende.“ Sollte aber ein privater als Organisator auftreten, wäre es machbar, so Neumeier.
Mitantragsteller Lothar Reichwein ging der Sache näher auf den Grund: „Wäre es möglich, dass ein Privater das Messegelände dazu mietet?“ Reichwein geht es letztendlich auch um die Dultfreude der Bevölkerung. Darauf erwiderte Neumeier, dass Großveranstaltungen derzeit sehr schwierig sind. Laut den derzeitigen bayerischen Verordnungen sind Großveranstaltungen oder Veranstaltungen mit Jahrmarkt- oder Volksfestcharakter bis 31. Oktober untersagt.
Aber ein mobiler Freizeitpark,- genannt wurde vergleichsweise mehrmals der Freizeitpark Reisbach - der kein Volksfest darstellt, das wäre im Bereich des Machbaren. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger ergänzte als Sitzungsleiter, dass die Veranstalter auf jeden Fall ein Hygiene- und Sicherheitskonzept vorlegen müssten.
Rechtsdirektor Harald Hohn merkte an, dass Großveranstaltungen heuer nicht mehr möglich sind. Eventuell sei der Haferlmarkt noch denkbar. Er nannte es eine „Gratwanderung“ mit der rechtlichen Vorgabe die da heißt: „Darf keine größeren Besucherströme mit sich ziehen.“ Aber das umzäunte Messegelände, so Hohn, würde sich für einen Freizeitpark eignen.
Über die 10 m² Platz pro Besucher und 1,5 Meter Abstand zwischen den Besuchern, darüber müssen sich die privaten Organisatoren Gedanken machen, stellte Benedikt Neumeier klar. Auf keinen Fall könne die Stadt als Veranstalter auftreten.
Auf der Tribüne im neuen Plenarsaal hatte auch Horst Heppenheimer, Vorsitzender der niederbayerischen Marktkaufleute Platz genommen. Auf Vorschlag von Lothar Reichwein, konnte er die angedachten Pläne dem Dultsenat vorstellen.
Es geht um einen mobilen Freizeitpark, den die Marktkaufleute des Bezirks Niederbayern ausrichten würden. Mit zwei Biergärten auf dem Messegelände über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen, der Anfang September beginnen sollte. Um die geschätzten Unkosten von rund 50.000 Euro - ohne Miete des Messegeländes - zu decken, würde von jedem Besucher ein Eintrittsgeld von zwei Euro (Kinder ein Euro) erhoben.
Nach einem kurzen Blick in die Runde fasste Dr. Thomas Haslinger seinen Eindruck zusammen: „Der Dultsenat begrüßt die Initiative parteiübergreifend.“ Auf Nachfrage von Robert Neuhauser (Bayernpartei) bestätigte Benedikt Neumeier, dass mit der Messe GmbH (Seiler) beretis tendenziell positive Vorgespräche stattgefunden haben.
Ob dieser mobile Freizeitpark auf auf der Grieserwiese stattfinden könne, interessierte Günter Straßberger (AfD), was Harald Hohn verneinen musste. Bei der Grieserwiese handelt es sich um eine öffentliche, beim Messepark um eine private Fläche. So liegt die Kompetenz in der Vermietung durch die Messe GmbH fügte Dr. Thomas Haslinger an.
Die Idee einen mobilen Freizeitparks auf dem Messegelände fand mit 10:0 Stimmen das parteiübergreifende Wohlwollen aller Mitglieder des Dultsenats.