Lange wollte kein Wirt auf die Ringelstecherwiese. Jetzt kommt Franz Widmann und will schon in rund zwei Wochen loslegen. - Foto: W. Götz
Landshut – gw (24.07.2020) Bisher war die Vergabe des Bürgerbiergartens auf der Ringelstecherwiese nicht möglich, da es keine Bewerber gab. Jetzt will Festwirt Franz Widmann die Sache in die Hand nehmen und weitere Gastronomen miteinbeziehen. Das Vorhaben wurde freilich auch kritisch als Konkurrenz zu den Innenstadtwirten gesehen.
Franz Widmann beantrage eine Genehmigung für den Bürgerbiergarten bis zur Landshuter Hochzeit 2023. Doch so weit wollte das Stadtratsplenum nicht gehen. Für dieses Jahr geht bis Oktober alles klar und dann wird über eine weitere Vergabe mit den gewonnenen Erfahrungen neu entschieden.
Auf jeden Fall muss der Bürgerbiergarten umzäunt werden, um den Einlass unter Kontrolle zu halten. Das verlangt die derzeitige Coronasituation. Auch der Pavillon bleibt außen vor. Das heißt der Biergarten, in dem sich die Gäste ihre Brotzeit selbst mitbringen können erstreckt sich zwischen Pavillon und Isar.
Patricia Steinberger (SPD) sah den Bürgerbiergarten in der Coronazeit als „contraproduktiv“ gegenüber den Gastronomen in der Stadt. Auch Lothar Reichwein (CSU) befürchtet dass der Bürgerbiergarten zu Lasten anderer Biergärten geht und Gäste abzieht. Nicht zuletzt sprachen sich 30 Landshuter Wirte – schon vor Corona – gegen den Bürgerbiergarten per Unterschriftenliste aus.
Ob Landshuter Gastronomen gefragt wurden, mitzumachen, erkundigte sich Anja König (SPD). Für sie stellt Franz Widmann mehr den Organisator als den Betreiber dar. Klaus Pauli (FW) sah das anders: „Wir zerreden hier die Interessen der Bürger, die den Bürgerbiergarten wollen. Die Bürger sollen selbst entscheiden, in welchen Biergarten sie gehen.
„Charmant“ nannte Elke Rümmelein den Bürgerbiergarten, in den sich die Besucher ihre Brotzeit selbst mitbringen können. Zudem sei die Innenstadtgastronomie derzeit sehr gut besucht. Auch Ludwig Zellner (CSU) brach eine Lanze für den Bürgerbiergarten, der auf die Idee von Maximilian Götz und Ex-Stadtrat Philipp Wetzstein zurück geht: „Jetzt ist ein Betreiber da und jetzt wird er zerredet. Es geht nicht um Konkurrenzschutz, sondern um ein Angebot für die Bürger.“
Mitinitiator des Bürgerbiergartens, Maximilian Götzer (CSU), erinnerte, dass der Einspruch der Gastronomen gegen den Bürgerbiergarten schon vor Corona kam und Robert Mader berichtete aus eigener Erfahrung: „Ich wollte gestern essen gehen und mehrere Restaurants nahmen keine Reservierungen mehr entgegen und die Messe GmbH darf auch Party auf der Mühleninsel machen.“
Das sah Lothar Reichwein anders. Gerade Die Schleuse, den Hofreiter und die Insel und auch das Zollhaus betrifft es. „Haben die die Möglichkeit, beim Bürgerbiergarten mitzumachen? Diese Frage beantwortete OB Alexander Putz mit: „Darüber haben wir keine Informationen.“
Mit 31:11 Stimmen gab das Stadtrats-Plenum grünes Licht für den Bürgerbiergarten mit Franz Widmann als Wirt.