Zur Hochwasserlage in der Stadt Landshut (Stand: 6. Juni, 19.30 Uhr) der folgende Bericht: Der Druck der oberflächlichen Wassermassen sorgt stellenweise immer noch für steigendes Wasser in so manchen Kellern. Der Höchststand des Grundwassers ist aber vorbei. Es ist allerdings nach wie vor nicht völlig auszuschließen, dass auch bislang nicht betroffene Häuser in Gefahr geraten.
Die Anwohner werden gebeten, sich vorsorglich bereits jetzt für den Fall eines Wassereintritts zu rüsten. Tipps, was Sie tun können, finden Sie unten. Zur Verdeutlichung der Situation: Im Jahr 2005 zeigte die Verzögerung des Grundwasserhöchststandes zum Höchstand des Isarpegels eine Differenz von circa zweieinhalb Tagen. Dies erklärt die derzeitige Situation, dass zwar der Pegel der Isar stetig sinkt, dass aber nichts desto trotz der Pegel des Grundwasser in einigen Stadtteilen immer noch steigt.
Mitterwöhr musste zwischen der Liegnitzer Straße und Campingplatz großflächig vom Stromnetz genommen werden. Allerdings hat der Notfallplan und der immense technische Einsatz von Stadtwerken, THW, Feuerwehr und Unternehmen der Elektrobranche dafür gesorgt, dass fast jedes Haus in Mitterwöhr mittlerweile wieder Strom hat. In manchen Häusern ist der Schaden - oder nach wie vor der Wasserstand - so hoch, dass es in diesen Einzelfällen noch dauern wird.
Wer Fragen zur Stromversorgung hat, kann sich nach wie vor unter Telefon 0871-14362109 informieren. Für Anwohner in Mitterwöhr: Derzeit steht ein Info-Zelt der Stadtwerke an der Ecke Breslauer/Liegnitzer Straße zusätzlich zum 24-Stunden-Anlaufpunkt des THW.
Anmeldung zur Sperrmüllabholung unter 0871-881576. Nähere Information finden Sie hier.
Weiterhin hohe Pegelstände (Stadt und Landkreis)
Derzeit, Donnerstag, 19.30 Uhr, liegt der Pegelstand in der Stadt erstmals unter drei Metern, nun auf 2,99 Meter; weiter abnehmend.
Eine nachhaltige Entspannung der Gesamtlage wird sich aber kurzfristig wegen der eventuell noch drohenden Grundwasser-Gefahr nicht einstellen. Stadt und Landkreise weisen darauf hin, dass das Betreten der Dämme verboten ist.
Sowohl im Stadtgebiet als auch im näheren Landkreis gelten die Dämme (Stand: Donnerstag, 18.50 Uhr) als stabil.
Der Katastrophenalarm im Landkreis wurde heute (6.6.) um 9.15 aufgehoben. In der Stadt bleibt er auf Grund des bestehenden Restrisikos und den Unsicherheiten in den Prognosen vorerst bestehen
Service der Stadt:
Sperrmüll nach Hochwasser wird abgeholt
Wenn der Keller voll Wasser gelaufen ist und nicht rechtzeitig geräumt werden konnte, ist leider am Ende vieles nicht mehr zu retten, was einst in den überfluteten Räumen gelagert war. Um die Bürger wenigstens bei der Entsorgung ein wenig entlasten zu können, hat die Stadt einen kostenlosen Abholservice eingerichtet: Die Stadt Landshut wird zusätzliche Touren fahren, um den angefallenen Müll unbürokratisch abzuholen und die Bürger von Entsorgungsfahrten zu entlasten.
Um den tatsächlichen Bedarf festzustellen und eine effiziente Route ausarbeiten zu können, werden betroffene Bürger gebeten, sich bei den Bauamtlichen Betrieben unter der Telefonnummer 0871-881576 zu melden. Dort erfahren sie alles Weitere. Bitte auch in den Haushalten eruieren, ob sich unter der Menge, die entsorgt werden soll, Problemabfall oder Sondermüll befindet.
Die Bauamtlichen Betriebe bzw. beauftragte Firmen werden Anfang nächster Woche mit der Abholung beginnen.
Bitte denken Sie daran, wenn Sie anfangen, Sperrmüll nach draußen zu bringen, dass Sie den Abfall so lagern, dass die Einsatz- und Rettungskräfte ebenso wenig behindert werden wie die Elektro-Arbeiten.
Container für verdorbene Lebensmittel im WEZ und in der Breslauer Straße
Verdorbene Speisereste können ab sofort im WEZ abgegeben werden.
Das WEZ ist zu den üblichen Zeiten geöffnet.
Da die in Mitterwöhr am Donnerstag aufgestellten Tonnen für verdorbene Lebensmittel gut angenommen wurden, hat die Stadt den Service erweitert: Zusätzlich zu der Abgabemöglichkeit im WEZ werden morgen, Freitag, 7. Juni, bei den ständig stationierten Einsatzkräften an der Ecke Breslauer/Liegnitzer Straße zwischen 8 und 12 Uhr erneut spezielle Abfalltonnen für verdorbene Lebensmittel aufgestellt. Um circa 12 Uhr werden diese von der Stadt abgeholt und entsorgt. Die Lebensmittel brauchen nicht ausgepackt oder irgendwie bearbeitet werden.
Container zur Abgabe der Sandsäcke
Seit Mittwoch stellt die Stadt spezielle Container zur Abgabe nicht mehr benötigter Sandsäcke zur Verfügung.
Die Container befinden sich an zwei Standorten: Zum einen im Hof der Hauptfeuerwache in der Niedermayerstraße, der zweite steht auf dem Parkplatz der bauamtlichen Betriebe in der Parkstraße. Die Container sind rund um die Uhr erreichbar. In Mitterwöhr hat das THW an zahlreichen Straßenkreutzungen Paletten aufgestellt, auf denen nicht mehr benötigte Sandsäcke abgelgt werden können. In Mitterwöhr sind Paletten ausgelegt, auf die die Sandsäcke abgelegt werden können.
Sonderkindertag für Hochwasser-Familien in der Bücherei Weilerstraße
Die Stadtbücherei Landshut hat sich spontan entschlossen am Samstag, 8. Juni. einen Extra-Kindertag in der Bücherei Weilerstraße (Wolfgangsiedlung) für vom Hochwasser betroffene Familien, insbesondere die aus dem Stadtteil Mitterwöhr, durchzuführen. Eltern können von 9 bis 15 Uhr Kinder von 6 bis 12 Jahren in die Bücherei bringen, wo sie ein buntes Unterhaltungsprogramm erwartet. Es stehen jede Menge Brett- und Wii-Spiele zur Verfügung und es wird vorgelesen und gebastelt. Außerdem werden verschiedene Bilderbuchkinos gezeigt. Eine kleine Brotzeit sollte mitgebracht werden. Das Mittagessen wird von privater Seite gespendet. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung der Kinder bis Freitag, 7. Juni, um 18 Uhr wird gebeten (Telefon 0871/71054 oder E-Mail an alice.groffner(at)landshut.de).
Der Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Hans Rampf, hatte am Montagabend aufgrund der Prognosen hinsichtlich des zu erwartenden Pegelhöchststandes der Isar den sogenannten K-Fall offiziell festgestellt. Die Amper führte eine neue Hochwasserwelle nach Landshut, weswegen die Feststellung des Katastrophenfalls (K-Fall) erfolgen musste. Die Stadtwerke sperrten aus Sicherheitsgründen - es gab schon kleinere Brände durch Kurzschluss - in Mitterwöhr zwischen Liegnitzer Straße und Campingplatz den Strom bis auf Weiteres. Die Feuerwehr bittet um Verständnis, dass derzeit keine Keller ausgepumpt werden, da es sich bei den Überflutungen der Keller zumeist um steigendes Grundwasser handelt und ein Auspumpen in den allermeisten Fälle nicht zur Senkung der Wasserstände führen kann und wird. Im Gegenteil: Es kann sein, dass durch die unterschiedlichen Druckverhältnisse lt. Feuerwehr neue Gefahren für das Gebäude aufgrund statischer Belastungen hinzukommen. Natürlich sollten jedoch die Einsatzkräfte gerufen werden, wenn Gefahr in Verzug ist.
Ecke Liegnitzer Straße/Breslauer Straße wurden Einsatzkräfte postiert, die dort für die Anwohner rund um die Uhr Ansprechpartner sind. Die Notunterkünfte wurden mittlerweile abgebaut, da sie nach derzeitiger Ermessenslage nicht mehr gebraucht werden.
Beim Wetterhäuschen am Ländtorplatz wurde von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Sonntagnacht die neue Hochwasserschutzwand aufgebaut. In Achdorf sowie vielen anderen Stadtvierteln liegen an vielen Grundstücken und Kellerabgängen Sandsäcke, die die Feuerwehr zur Absicherung abgelegt hat. Auch an der Altdorfer Straße wie im Westen Landshuts waren zahlreiche Keller vor allem mit Grundwasser vollgelaufen.
Die Einsatzkräfte bitten, derzeit Autofahrten im Stadtgebiet soweit als möglich einzuschränken.
Sandsäcke sind im Hof der Hauptfeuerwache an der Niedermayerstraße in ausreichender Zahl erhältlich.
Die Stadt bittet dringend, die nachrichtliche Lage und damit die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger durch kindische, unbedachte oder bewusste Falschmeldungen nicht unnötig zu gefährden.
Alle wichtigen Informationen werden bei Bedarf hier veröffentlicht; zudem sind in den betroffenen Vierteln Lautsprecherwagen unterwegs, die die Anwohner bei sich stark verändernder Sachlage informieren.
Noch ein dringender Hinweis:
Hiermit untersagt die Stadt Landshut ausdrücklich, überflutete Bereiche oder sonstige bestehende Wasserflächen oder durch Hochwasser gebildete Wasserflächen mit Booten, Surfbrettern oder sonstigen Wasserfahrzeugen oder Freizeitgeräten bis auf Weiteres zu befahren oder auch nur zu betreten. Zuwider Handelnden werden die Kosten für den Einsatz der Rettungs- resp. Alarmierungskräfte auferlegt. Die Einsatzkosten können, dies zur Verdeutlichung, schnell im höheren vierstelligen Bereich liegen. Außerdem drohen zivil- und strafrechtliche Konsequenzen; das betrifft auch das Beseitigen oder Verschieben von hochwasserbedingten Sperren oder Schildern.