pm (01.01.2021) Nach über vier Jahren Ungewissheit sind die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien beendet. Innerhalb dieser Jahre herrschte große Unsicherheit wie der Status zwischen den beiden Gebieten geregelt sein wird. Pünktlich zu Heiligabend wurde bekannt, dass ein Abkommen geschlossen wurde. Für unsere deutschen Unternehmen ist dies ganz wesentlich, da Rechtsunsicherheit jede Investition fraglich erscheinen lässt. Die EU (447 Mio. Einwohner) und Großbritannien (67 Mio. Einwohner) können weiterhin zollfrei ihre Waren austauschen.
Dies ist besonders für die EU wichtig, da die Insel ein erheblicher Abnehmer von Waren aus dem Kontinent ist. Zölle hätten den freien Handel erschwert und somit zu Nachteilen für beide Wirtschaften geführt.
Waren werden jedoch nunmehr kontrolliert, ob diese den Herstellungsstandards entsprechen. Dies wird zu Bürokratie und Verzögerungen in der Abwicklung führen.
Großbritannien hat sich weiterhin verpflichtet, die Europäischen Standards einzuhalten, verliert aber das Recht, diese mitzugestalten.
Die Europäischen Fischer können weiterhin in Gewässern vor der Insel fischen, die Fangquoten werden jedoch sukzessive auch mit Blick auf die Überfischung neu verhandelt. Großbritannien wird das Recht der Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit verlieren und auch den Europäischen Krankenversicherungsschutz sowie das kostenfreie Roaming innerhalb der 21 EU-Staaten.
„Für uns als Unternehmen ist es gut, dass nunmehr ein Abkommen erarbeitet wurde. Ein No Deal Brexit hätte sowohl für Europa als auch England schwere Nachteile gebracht. Es wird sich langfristig zeigen welche Konsequenzen das Votum der Briten mit sich bringt.
Die Details des neuen Miteinander werden sich erst in Monaten zeigen und die stark vernetzten Handels- und Warenströme müssen sich mit den neuen Rahmenbedingungen arrangieren. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Stärke unter anderem in der Flexibilität besteht. Der Mittelstand kann und wird entsprechend reagieren. Wichtiger denn je sind die zugrunde liegenden Wertegerüste der Handelspartner in Europa. Die jahrzehntelang gewachsenen Strukturen und Beziehungen sind stark. Europa ist sehr viel mehr als ein starres Gerüst von Bürokraten “, so Verbandspräsident Marco Altinger.
Foto tageschau.de