Berlin - hs (16.01.2021) Armin Laschet (59) wurde heute, Samstag, gegen 11.30 Uhr in einer Stichwahl gegen Friedrich Merz zum neuen Bundesvorsitzenden der CDU (400.000 Mitglieder) gewählt. Laschet bekam 521 Stimmen, auf Merz entfielen in der Stichwahl 466 Stimmen. 991 CDU-Mitglieder waren von daheim aus digital stimmberechtigt. Es gab nur 4 Stimmenthaltungen.
Beobachter sind sich einig, dass Laschet eine sehr kluge, emotional geschickte Bewerbungsrede, vor allem mit Verweis auf seinen Vater, der Bergmann (Kumpel unter Tage) war, gehalten hat.
Es gilt als sicher, dass Armin Laschet, seit zwei Jahren Ministerpräsident des größten deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, gebürtig in Aachen, verheiratet, drei Kinder, auch die Kanzlerkandidatur und damit die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) bei der Bundestagswahl am 26. September anstrebt. Beim Kanzlerkandidaten hat jedoch auch die CSU als gleichberechtigter Partner der CDU/CSU ein gewichtiges Wort mitzureden. Noch ist offen, ob Markus Söder (54) ebenfalls Kanzlerkandidat werden will. In den Umfragen liegt er ja bei der Wählergunst weit vorn.
Nicht bei allen kam die Wortmeldung von Gesundheitsminister Jens Spahn (40) bei den angekündigten drei Fragestellern an die Kandidaten gut an. Spahn gab lediglich eine direkte persönliche Wahlempfehlung bei der Stichwahl für Archim Laschet ab ohne eine Frage zu stellen. Ansonsten kam nur ein einziger Fragesteller digital durch. Das war schon eine Art Schönheitsfehler des digitalen Parteitags.
Friedrich Merz hat ja auch bereits vor zwei Jahren gegen Annegret Kramp-Karrenbauer sehr knapp die Wahl zum Bundesvorsitzenden verloren. Merz wurde offiziell vor allem von der Jungen Union und den Wirtschaftsverbänden unterstützt. Ob sich Merz in eine Ministerriege unter Kanzler Laschet einbinden läßt - als Finanzminister oder Wirtschaftsminister oder gar als Superminister für beide Ämter - darf bezweifelt werden. Norbert Röttgen, der ebenfalls eine überzeugende Bewerbungsrede hingelegt hat. strebt wohl das Amt des Außenministers an, das bisher jeweils der Koalitionspartner (derzeit die SPD, unter Kanzler Schröder die Grünen) besetzt hat.