LANDAU. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei wurden heute, Samstag Vormittag, zu einem Wohnhausbrand im Stadtgebiet gerufen. Noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte gelang es einem Nachbarn, einen 10-jährigen Buben per Leiter aus dem Dachgeschoss zu retten.
Die erste Mitteilung über den Brand ging bei der Integrierten Leitstelle in Landshut ein. Darin hieß es, dass sich vermutlich noch Kinder im Dachgeschoss des Gebäudes aufhalten. Deshalb wurden seitens der ILS über die Basisalarmierung hinaus noch zusätzliche Feuerwehren angefordert, so dass letztlich über 100 Feuerwehrkräfte zur Personenrettung und Brandbekämpfung zum Einsatzort eilten.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs gegen 08.30 Uhr befand sich nur der 10-jährige Bub der betroffenen Familie im Haus. Er schlief im Dachgeschoss und wurde durch die Rauchentwicklung wach. Geistesgegenwärtig bemerkte er, dass er das Haus auf normalem Weg nicht mehr schadlos verlassen konnte und schloss deshalb die Tür seines Zimmers, damit sich der Qualm darin nicht so schnell ausbreiten konnte. Dann rief er vom Dachfenster aus um Hilfe. Ein auf die Notlage des Kindes aufmerksam gewordener 23-jähriger Mann aus der Nachbarschaft erfasste sofort die Situation und holte eine Leiter, über die er den 10-Jährigen aus dem Fenster in Sicherheit brachte. Nur dieser berherzten Rettungstat ist es zu verdanken, dass das Kind bis auf einen gehörigen Schrecken unverletzt blieb.
Das Brandobjekt brannte in der Folge mehr oder weniger vollständig aus und muss wahrscheinlich abgerissen werden. Ein Übergreifen des Feuers auf ein an das Brandanwesen direkt angebautes Wohnhaus konnte weitestgehend verhindert werden. Der Schaden wird derzeit auf ca. 150.000 Euro beziffert.
Neben einen Feuerwehrmann, der sich bei dem Einsatz eine Rauchvergiftung holte, erlitt auch die Großmutter des 10-Jährigen einen Schock, als sie eintraf, um ihren Enkel abzuholen.
Der Brandherd dürfte ersten Erkenntnissen zu Folge im Erdgeschoss des Hauses liegen. Über die Brandursache kann noch keine Aussage gemacht werden.
Den Feuerwehreinsatz leitete der örtlich zuständige Kommandant der Feuerwehr Landau (H. Streifeneder).
Auch der Kreisbrandrat Kramhöller machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Vom Rettungsdienst waren 3 RTW, 1 KTW sowie zwei Notärzte am Brandort anwesend.
Die ersten polizeilichen Maßnahmen wurden durch Mitarbeiter der Polizeiinspektion Landau a.d. Isar getroffen. Die weitere Bearbeitung hat inzwischen der Kriminaldauerdienst der Kripo Landshut vor Ort übernommen.