LANDSHUT. Die Wohnung einer 30-jährigen Frau in der Landshuter Innenstadt diente als Drogenlager. Die Betäubungsmittel lagen in der Wohnung trotz der Anwesenheit der beiden Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren frei herum. Die Kripo Landshut ermittelte intensiv zusammen mit der Staatsanwaltschaft Landshut und dem Jugendamt Landshut.
Ein nicht alltäglicher Fall beschäftigte die zuständigen Sicherheitsbehörden in Landshut seit dem Spätsommer 2011 bis kurz vor Weihnachten.
Die Wohnung einer 30-jährigen an einem stadtbekannten Park in der Landshuter Innenstadt erschien zunächst verdächtig, als Treffpunkt für junge Leute aus der örtlichen Drogenszene zu dienen. Im Umfeld des Hauses konnten Beamte der Zivilen Einsatzgruppe bei Kontrollen von jugendlichen Drogenkonsumenten mehrfach Konsumportionen Rauschgift sicherstellen. Ein direkter Bezug zur besagten Wohnung konnte zunächst nicht hergestellt werden.
Am Abend des 07. 12. 2011 konnten die Fahnder vor der Wohnung der 30-Jährigen einen wegen Taschendiebstahls gesuchten amtsbekannten 24-jährigen Landshuter festnehmen, bei welchem eine kleine Menge Marihuana aufgefunden und beschlagnahmt wurde. Zudem befanden sich noch drei weitere junge Leute am Tatort, welche polizeilich bekannt sind.
Es bestand der Verdacht, dass die Wohnung als Drogenlager diente. So konnten die Polizeibeamten ca. 70 Gramm Amphetamin sowie geringe Mengen von Haschisch und Marihuana sicherstellen, welches zwischen Kinderspielzeug und Schulsachen lag. Die Drogen waren selbst für die beiden Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren frei zugänglich.
Die Kripo Landshut, welche bereits im September 2011 in einem gleichgelagerten Fall in derselben Wohnung ermittelt hatte, schaltete das Landshuter Jugendamt ein.
Aufgrund des dringenden Verdachts, dass die Frau auch in den neuerlichen Rauschgiftfall verwickelt ist und der offene Umgang mit verschiedenen Drogenarten in der Wohnung eindeutig eine hohe Gefahr für die Entwicklung der beiden Kinder darstellte, wurde das Stadtjugendamt hinzugezogen. Diese veranlasste eine Unterbringung der Kinder in einem Kinder- und Jugendwohnheim. Das Familiengericht ist ebenfalls eingeschaltet.
Die Ermittlungen der Kripo Landshut und der Staatsanwaltschaft Landshut dauern an.
Hervorzuheben ist in diesem Fall die hervorragende, behördenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt, um das Wohl der minderjährigen Kinder sicherzustellen.