Tragische Unfälle mit mehreren Toten, das brandgefährliche Phänomen der sogenannten „Blow-ups", des Aufplatzens von Autobahn-Decken und die Hochwasser-Katastrophe vom Juni – das waren Ereignisse, die die Mitarbeiter der Autobahnpolizei-Inspektion Wörth/Isar immer mit dem Jahr 2013 verbinden werden.
Das machte APS-Leiter Hermann Zöttl Landrat Josef Eppeneder, MdL Erwin Huber und den Bürgermeistern und stellvertretenden Landräten Josef Haselbeck und Daniel Sporer beim traditionellen Weihnachtsbesuch bei der Dienststelle deutlich.
Er spreche den Mitarbeitern höchste Anerkennung für ihren verantwortungsvollen Dienst aus, der für die Allgemeinheit der Bürger eine große Bedeutung habe, führte MdL und Staatsminister a. D. Erwin Huber im Namen aller Mandatsträger aus. Die Autobahnen seien, trotz spektakulärer Unglücksfälle, mit weitem Abstand die sichersten Straßen, sagte Huber und hob, ebenso wie APS-Leiter Zöttl in einer kurzen Jahresbilanz, die hohe ökonomische Bedeutung der Autobahnen hervor: Sie seien die Schlagadern der Wirtschaft.
Das gilt besonders auch für das rund 66 Kilometer lange Teilstück der Autobahn 92 zwischen den Auffahrten Moosburg-Nord und Wallersdorf-West, für das die APS verantwortlich ist: Mit dem BMW-Werk Dingolfing liegt zum Beispiel das weltweit größte und mit dem Werk Landshut- Ergolding eine weitere Produktionsstätte des Konzerns an diesem Abschnitt.
Aber nicht nur gewaltige Warenströme rollen mit den täglich weit über 30.000 Fahrzeugen auf dem Autobahn-Abschnitt der APS durch Niederbayern: Auch für die Fahrt von und zur Arbeit, zum Einkaufen oder einfach zu Freunden bietet die Verkehrsachse beste Bedingungen.
Umso beunruhigender ist die Gefahr, die hier bei großer Hitze lauert, und die in diesem Jahr andernorts Kraftfahrern den Tod gebracht hat: die sogenannten Blow-ups.
Auch die vier Landes- und Kommunalpolitiker stellten bei ihrem Besuch zu diesem Thema besorgte Fragen an APS-Leiter Zöller und Martin Sporrer, dem stellvertretenden Leiter der Autobahnmeisterei Wörth/Isar. Sporrer erläuterte, dass Fachleute der Technischen Universität München und der Bundesanstalt für Straßenwesen einen Forschungsauftrag erhalten haben, um die genauen Ursachen zu untersuchen. Vor allem sollen sie auch Wege ausfindig zu machen, wie man die Gefahr bannen kann, die von Fahrbahnplatten aus Beton ausgeht, die sich auf Autobahnen im Extremfall gut und gerne bis zu 50 Zentimeter hoch aufwölben können.
Im Prinzip ist bekannt, woran es liegt: Enorme Temperatur- Schwankungen führen zu extremen Belastungen der mehrschichtig aufgebauten Straßenbelage – und zu Brüchen. In extrem heißen Sommern wie eben 2003 und heuer klaffen die Temperaturen an der Beton-Oberfläche und in den kühlfeuchten Schichten darunter besonders gewaltig auseinander, wie Sporrer darlegte. Blow-ups, Knicks in Betonplatten, entstehen dann urplötzlich. Wer, wie jener unglückliche Motorradfahrer im Juni auf der A 93 bei Abensberg, auf so eine Aufwölbung zurast, hat praktisch keine Überlebenschance.
Auch Autofahrer hätten sie übrigens kaum – daher galt auch auf den Strecken im Bereich der APS Wörth im Sommer ein Tempolimit von 80 Stundenkilometer, um Risiken zu minimieren: Es sei freilich erschreckend gewesen, mit welcher Gedankenlosigkeit sich Raser darüberhinweggesetzt hätten, resümierte Zöttl.
Weiterhin gute Erfahrungen mache man dagegen mit dem vor Jahren eingeführten Tempolimit im Bereich der A 92 rund um Altdorf: Der Abschnitt, der vorher für schreckliche Unfälle bekannt gewesen sei, habe sich auch im Jahr 2013 trotz gestiegener Verkehrsbelastung und einer Zunahme der Gesamtunfallzahl als ein Autobahnabschnitt mit deutlich höherer Sicherheit erwiesen.
Im Rückblick auf die Hochwasser-Katastrophe im Juni mit ihren zahlreichen Autobahn-Sperrungen, die auch der APS viel Zusatzarbeit brachte, wurde deutlich, wieviel selbst die Routine-Tätigkeit der Polizei zum ökonomischen Wohl einer Gesellschaft beiträgt: In den Nächten wurden in engem Kontakt mit Unternehmen Lastwagen-Konvois umgeleitet, um Störungen im Wirtschaftskreislauf so gering wie möglich zu halten.
Erhebliche Aufgaben werden auf die APS Wörth zukommen, wenn sie nicht nur, wie bislang, für den Abschnitt von Schierling-Süd bis Ergoldsbach, zuständig ist, sondern dann auch für eine bis Essenbach ausgebaute neue Bundesstraße 15. Der Verkehr werde dann gewaltig zunehmen, erklärte Zöttl: Das Arbeitspensum werde sich dann auf keinen Fall mit der bisherigen Mannschaft bewältigen lassen.
Landrat Eppeneder erinnerte daran, dass dies sein letzter Weihnachtsbesuch als amtierender Landrat gewesen sei und dass er schon als Landtagsabgeordneter einen guten Kontakt zur APS gehabt habe. Er sagte den Mitarbeitern der Dienststelle insbesondere auch Dank für die stets gute Kooperation mit den Dienststellen des Landratsamts.
Im Bild oben: Traditioneller Weihnachtsbesuch der Mandatsträger bei der APS Wörth. Das Bild zeigt Landrat Josef Eppeneder, MdL Erwin Huber, die stellvertretenden Landräte und Bürgermeister Daniel Sporer und Josef Haselbeck mit dem APS-Leiter Hermann Zöttl (Mitte) sowie weiteren Mitarbeitern von APS und der Autobahnmeisterei Wörth/Isar.