Alfraunhofen (26.12.2017) Vor über einem Jahr haben 16 Ehrenamtliche aus Stadt und Landkreis Landshut ihre Ausbildung zum Hospizbegleiter für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser abgeschlossen und sind nun bei Familien im Einsatz, um dort Hilfe im Alltag zu geben. Der Frauenbund Altdorf mit seiner Vorsitzenden Marianne Stempfhuber hat sich entschlossen, den Erlös aus dem Kinderkleiderbasar und der Elisabethfeier in Höhe von insgesamt 1.250 Euro an diese besondere Einrichtung in der Region Landshut zu spenden.
Der Frauenbund überreichte einen Scheck an die Koordinatorin des Malteser-Dienstes, Rebecca Marchese und die Schirmherrin dieser Organisation, Ruth Müller, MdL.
"Unsere Arbeit basiert auf 3 Säule", erläuterte Rebecca Marchese die Arbeit: Zum einen wolle man das Leben in den Familien begleiten, wo ein Kind eine lebensverkürzende Krankheit habe, um dort die Eltern oder Geschwisterkinder zu entlasten. Man gehe aber auch in Familien, in denen ein Elternteil schwer erkrankt sei, um die Kinder zu begleiten. Die zweite Säule sei die Sterbebegleitung, in diesem Prozess sei man ein Ansprechpartner und Tröster und stehe auch für die darauffolgende Trauerbegleitung zur Verfügung. 15 Frauen und ein Mann haben diese besondere Ausbildung in der Region Landshut absolviert, die 100 Stunden umfasse und mit Themen wie Körpersprache, der Umgang mit Problemen, aber auch mit Grundlagen der Entwicklungspsychologie auf ihre Arbeit vorbereite. Auch Fragen zur Sterbehilfe, rechtliches und organisatorisches rund um das Thema Sterben, Tod und Trauern gehören zur Ausbildung.
Zurzeit habe man vier Begleitungen, die auf die einzelnen Ehrenamtlichen aufgeteilt sind. Christina Hirnich war es auch wichtig, zu erfahren, inwieweit die Hospizbegleiter dann selbst Hilfe und Supervision erhalten, um ihre schwierige Aufgabe bewältigen zu können. "Auch dafür werden die Spendengelder verwendet", erklärte Rebecca Marchese.
Wenn ein Kind oder Jugendlicher unheilbar erkrankt, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Die Diagnose ändert alles: Lebensalltag, Lebensperspektiven und Lebenssinn. Um Familien mit unheilbar kranken Kindern unterstützen zu können, haben die Malteser Landshut den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Niederbayern ins Leben gerufen. Die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer hat vergangenes Wochenende begonnen. Ab September soll der Dienst seine Arbeit im Raum Landshut aufnehmen.
"Ich bin froh, dass wir in unserer Region so einen qualifizierten Dienst und vor allem Ehrenamtliche haben, die ihre Zeit, ihr Können und ihre Talente für Familien einbringen und diese unterstützen", so die Schirmherrin Ruth Müller. Denn wenn ein Kind oder Jugendlicher unheilbar erkrankt, ändert diese Diagnose das Leben der ganzen Familie. "Der Rhythmus des Familienlebens richtet sich an den sterbenden Kindern aus und dazu braucht es Begleiter, die Familien in dieser schweren Zeit unterstützen".
Foto v. l. n. r.:
Christina Hirnich, Monika Barstorfer, Ruth Müller, MdL, Rebecca Marchese (Malteser), Anita und Marianne Stempfhuber