Das ist keine frohe vorweihnachtliche Botschaft für die über 1000 Mitarbeiter des Klinikums. Anders als bei der Stadtverwaltung oder bei den Stadtwerken, wo Einsparungen beim Personal trotz der hohen Verschuldung der Stadt bisher kein Thema ist, kündigt das Klinikum Landshut empfindliche Sparmaßnahmen, Einschränkung der tariflichen Leistungen, zur Sicherung des 526 Betten großen Hauses an.
Am vergangenen Mittwoch hat der Aufsichtsrat des Klinikums Landshut den Wirtschaftsplan für 2013 festgelegt. Geschäftsführer Dietmar Bönsch erläuterte, so die offizielle Pressemitteilung, "dass die Erlöse durch die Patientenversorgung mittelfristig nicht mehr ausreichen werden, um die Kosten zu decken". Bönsch weiter: "Wir kommen jetzt an die Situation heran, wo die Steigerung der Fallzahlen weiterhin notwendig und wichtig ist, aber alleine für die Überlebenssicherung nicht mehr genügen werden. Hierfür ist die Kosten-Preis-Schere zu groß.". Im Mittelpunkt des geplanten Maßnahmenpaketes stand daher die nachhaltige und langfristige Standortsicherung des Klinikums. Denn die Löhne stiegen die letzten Jahre um 10.9 Prozent, während die Erlös-Steigerung des Klinikbetriebs nur 3,4 Prozent betrug.
Eigene Service-Gesellschaft soll Kündigungen verhindern
Der Aufsichtsrat, mit OB Hans Rampf und BfL-Stadtrat Bernd Friedrich an der Spitze, setzt hier auf die Mithilfe der Mitarbeiter und plant eine Leistungssteigerung in allen medizinischen Kliniken. Mit dem Marburger Bund und Verdi soll ein Zukunftssicherungsvertrag verhandelt werden. Für einen begrenzten Zeitraum könnten dann tarifliche Leistungen eingeschränkt werden, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. Ganz oben auf der Agenda steht die Gründung einer eigenen Service-Gesellschaft, in die Mitarbeiter des Klinikums Landshut mit entsprechenden Angeboten freiwillig wechseln können.
Auch die Prämienvereinbarungen der Leitungs- und Führungskräfte standen auf dem Prüfstand, um weitere Kosten für das Klinikum Landshut einzusparen. Hier wird ein finanzieller Beitrag von der Geschäftsführung, den Chefärzten und den Führungskräften gefordert.
Anmerkung der Redaktion: Dass die Ankündigung von empfindlichen und wohl un- mittelbar bevorstehenden Sparaktionen beim Klinikum-Personal gerade jetzt, kurz vor den Haushaltsberatungen der Stadt erfolgt, ist wohl kein Zufall, sondern eher ein kalkuliertes Signal an die Stadträte, dass die Stadt die ständig exorbitant steigenden Personalkosten - allein die letzten fünf Jahre um 10 Mio. Euro - nicht aushalten kann. Bei den Einnahmen sind fast schon alle Stellschrauben bis zum Anschlag nach oben gedreht. Jetzt müssen die Ausgaben wirkungsvolll gedrosselt werden, wozu auch die städtischen Personalkosten gehören, die sich auf 50 Millionen Euro pro Jahr zubewegen. /hs