Landkreis Landshut (1.12.2018) Wie kann meine Heimatgemeinde ein guter Lebensort im Alter für mich sein? Was bietet meine Kommune bereits für ältere Menschen an und was müsste noch auf den Weg gebracht werden? Welchen Wandel durchlebt das Bild der „Senioren“ gerade und was bedeutet dies in der Praxis?
Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung, angeboten vom Landkreis, suchten die kommunalen und kirchlichen Seniorenbeauftragten der Region Antworten auf diese Fragen. Diese Fortbildung fand in Kooperation mit dem Christlichen Bildungswerk (CBW) statt. Dessen Geschäftsführer Klaus Lehner stellte als Referent zu Beginn der Veranstaltung den 7. Altenbericht vor: So hängen Teilhabe und Lebensqualität für Senioren nicht nur von bundesweit einheitlichen Strukturen (beispielsweise Sozial- und Krankenversicherung) ab, sondern im großen Maße auch von der lokalen Infrastruktur und den sozialen Netzen am Wohn- und Lebensort. Die zentrale Frage ist, wie die Versorgung und Unterstützung von auf Hilfe angewiesenen Menschen sichergestellt werden kann.
Der Altenbericht zählt diesmal nicht nur Statistiken, Entwicklungen und Zahlen auf, sondern lenkt den Blick auch auf die Frage: „Wie wollen wir morgen zusammen leben und was ist gutes Leben für alle Generationen“? Im Anschluss sollten die Teilnehmer in einem Wandelplenum zu den aufgeworfenen Fragen ihre Ansichten darstellen. Dabei unterstützten sie Maria Holzmann vom CBW und Janine Bertram, die Seniorenbeauftragte des Landkreises.
Ziel war es, einen differenzierten Blick auf das Alter zu werfen: Welche verschiedenen Lebenssituationen von Senioren nehmen wir wahr? Welche Angebote
vor Ort fördern Teilhabe älterer Menschen? Und welche Generationsübergreifenden Angebote bestehen bereits?
Dabei bestätigte sich in der Diskussion, dass die Vernetzung bzw. Abstimmung unter den verschiedenen Anbietern noch ausbaufähig ist, denn Angebote an sich bestehen genügend - auch generationsübergreifend. Diese Vielfalt ist für die Teilnehmer leider auch „Fluch und Segen“ zugleich, denn durch das große Angebot und die damit verbundenen Möglichkeiten im Alter können oder wollen sich immer weniger Menschen für das Ehrenamt „Seniorenarbeit“ einsetzen – vor allem auch im Hinblick auf eine mögliche Nachfolge oder Entlastung der derzeitigen Seniorenbeauftragten.
Dennoch waren sich die Anwesenden, in der Mehrzahl ehrenamtliche Beauftragte, einig: Ein Ehrenamt in der Seniorenarbeit zeugt nicht nur (Vor-)Sorge und
Mitverantwortung in der Kommune, es bringt auch einen gesunden Mehrwert für sich selbst, vor allem durch die Gemeinschaft und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Auch im kommenden Jahr wird der Landkreis wieder zwei Fortbildungen, eine davon in Kooperation mit dem CBW, geben. Themenwünsche und Anregungen können gerne an die Landkreis-Seniorenbeauftragte Janine Bertram, Tel. 0871/408-2116 gerichtet werden.
Im Bild oben: Erarbeiteten Konzepte, wie Kommunen auch im Alter liebens- und lebenswert bleiben: Die kommunalen und kirchlichen Seniorenbeauftragten,
gemeinsam mit der Landkreis-Seniorenbeauftragten Janine Bertram und CBWGeschäftsführer Klaus Lehner (links und rrechts von der Tafel)