Foto: OB Putz und Katja Friedering, Vorsitzende des Vereins "Kleiderkammer Landshut e.V."
Landshut - pm (04.12.2018) Über eine triste Kellertreppe stieg Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz am vergangenen Dienstag ins Untergeschoss der Gemeinschaftsunterkunft an der Niedermayerstraße – um dann erstaunt zu betrachten, was die Kleiderkammer Landshut aufgebaut hat.
Ein großer Raum, in dem Bedürftige – vor allem Geflüchtete und Obdachlose – mit Bekleidung ausgestattet werden. Die Ware liegt in Regalen aus oder wird auf Kleiderständern präsentiert, säuberlich nach Größen und Warengruppen sortiert.
Es gibt Abteilungen für Damen, Herren und Kinder. Und eine Schuhabteilung, ebenfalls sorgsam nach Größen sortiert. Fast wie eine Boutique, nur dass es sich bei der Ware um Spenden der Landshuter Bürger handelt. Katja Friedering, 1. Vorsitzende des Vereins „Kleiderkammer Landshut e.V.“, der die Kleiderkammer organisiert, führte den Oberbürgermeister durch die Räumlichkeiten und erläuterte, wie die gut 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter die Spenden entgegennehmen, sortieren, einräumen und dann an die Bedürftigen ausgeben.
Jeden Montag werden hier Bekleidung und Schuhe an bis zu 50 Menschen ausgegeben. Die meisten sind Flüchtlinge, aber auch Obdachlose oder Menschen, die durch Brand oder Hochwasser alles verloren haben und nun ohne jegliche Habe dastehen.
Auch Mohamed (li.) und Adel (re.) gehören zum Helferkreis.
Die Bedürftigen ziehen eine Nummer, damit die Helfer den Überblick behalten – „wie im Bürgerbüro“ meinte Putz lächelnd. Anschließend können die Besucher einzeln oder als Familie gemeinsam mit einem Helfer in aller Ruhe nach passender Bekleidung schauen.
Manchmal ist ein bißchen kulturelle Aufklärung dabei, wie Friedering erzählte, z.B. dass hier nicht gefeilscht wird. Aber generell sind die Helfer sehr zufrieden, dass es inzwischen sehr gut läuft, so Friedering. Da wird dann auch schon einem Rollstuhlfahrer Kleidung aufs Zimmer in der Gemeinschaftsunterkunft gebracht. „Quasi ein analoger Online-Handel“ kommentierte Putz. Anschließend stellte der Oberbürgermeister den Mitarbeitern der Kleiderkammer sehr konkrete Fragen zu ihrer Arbeit und ließ sich die Geschichte der Kleiderkammer seit ihrer Gründung im Sommer 2015 erzählen.
Helfer gesucht
Die Kleiderkammer freut sich immer über engagierte Helfer, die beim Sortieren und Ausgeben der Kleidung helfen. Und auch Spenden, sowohl Kleidung aber auch Geld für Regale, Kleiderbügel oder andere Kleinigkeiten, sind sehr willkommen.
Weitere Informationen unter www.kleiderkammer-landshut.de
Was wird gebraucht
Herrenbekleidung in kleineren und mittleren Größen, vor allem auch Sportschuhe Gr. 40 bis 43. Zudem Kinderbekleidung in allen Größen, vor allem aber ab Gr. 134. Auch moderne Damenbekleidung. Wichtig ist, dass nur intakte und saubere Bekleidung gespendet wird, die man auch selber noch bedenkenlos anziehen würde. Denn zum Waschen oder Reparieren hat die Kleiderkammer keine Möglichkeiten.