Region Landshut - pm (30.03.2019) Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen. Das neue Gesetz für Qualifizierungschancen schafft neue Möglchkeiten! - „Die Zahl der Arbeitslosen ist im März erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen", so Eva Maria Kelch (Foto), Leiterin der Agentur für Arbeit in Landshut-Pfarrkirchen.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter gestiegen und der Personalbedarf der Arbeitgeber befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Bei diesen Rahmenbedingungen wird es für Arbeitgeber zusehends schwieriger, passendes Personal zu finden. In diesem Zusammenhang gewinnt die Qualifizierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern immer mehr an Bedeutung. Erfreulicherweise kann die Weiterbildung von Beschäftigten im Betrieb seit Jahresbeginn noch stärker gefördert werden.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung
Durch die Frühjahrsbelebung ist die Zahl der arbeitslosen Menschen von Februar auf März deutlich gesunken. Mit einem Rückgang von 790 auf 8.342 fiel dieser Rückgang allerdings etwas schwächer aus als im Vorjahr. Im März 2018 waren 149 Menschen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist im März um 0,3 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent gesunken. Im März 2018 betrug sie auch 3,2 Prozent.
Im März konnten 1.675 Arbeitslose durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das waren 620 mehr als im Februar und 15 mehr als im März 2018. Gleichzeitig haben sich 1.217 Menschen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Das waren 154 weniger als im Vormonat und 143 mehr als im März 2018.
Rechnet man die Menschen mit ein, die beispielsweise an einer Umschulung teilnehmen und allein deswegen nicht aktiv nach einer Arbeit suchen, waren im März 2019 rund 11.000 Menschen in der Unterbeschäftigung.
Arbeitskräftenachfrage
4.058 offene Stellen waren im vergangenen Monat bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen gemeldet. Allein im März haben die Arbeitgeber der Agentur für Arbeit 896 neue Stellengesuche mitgeteilt. Gesucht sind aktuell vor allem Fachkräfte in der Produktion, im Lager-Logistik-Bereich, im Gesundheitswesen, im Baubereich und im Handel.
„Die Nachfrage nach Arbeitskräften in unserer Region ist konstant hoch und der Arbeitsmarkt weiterhin robust und aufnahmefähig. Durch das seit 1. Januar 2019 geltende Qualifizierungschancengesetz wurde die bisherige Weiterbildungsförderung für sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deutlich ausgebaut“, so Eva-Maria Kelch. Der erweiterte Zugang ist nun unabhängig von der Ausbildung und dem Lebensalter der Beschäftigten sowie der Betriebsgröße möglich. Beschäftigte, deren berufliche Tätigkeiten durch neue Technologien ersetzt werden können, die in sonstiger Weise vom Strukturwandel betroffen sind oder die eine Weiterbildung in einem Engpassberuf anstreben, erhalten künftig die Möglichkeit, ihre beruflichen Kompetenzen anzupassen und weiter zu entwickeln. Die Beschäftigten von heute sollen in der Lage sein, die Tätigkeiten von morgen auszuüben. Je nach Unternehmensgröße, den persönlichen Voraussetzungen der Beschäftigten oder Art und Umfang der Qualifizierung kann die Arbeitsagentur bis zu 100 Prozent der Weiterbildungskosten und einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt von bis zu 100 Prozent für weiterbildungsbedingten Arbeitsausfall übernehmen.
Interessierte Arbeitgeber können sich hierzu unter der kostenfreien ServiceNummer 0800 4 5555 20
beraten lassen.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region ist so hoch wie nie zuvor. Im aktuellsten Berichtsmonat, September 2018, waren im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen 181.523 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren fast 2.283 mehr als ein Jahr zuvor.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten
Stadt Landshut
Im März waren 1.884 Landshuter über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 11 Personen mehr als im Februar und 140 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im März 2019 eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Februar und 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Landkreis Landshut
2.440 Menschen und damit 283 weniger als im Vormonat und 17 weniger als im Vorjahr waren im März auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Arbeitslosenquote im 160.000 Einwohner großen Landkreis Landshut betrug im März 2019 nur 2,6 Prozent. Sie ist damit 0,4 Prozent niedriger als im Februar. Im Vorjahresmonat betrug sie 2,7 Prozent.
Landkreis Rottal-Inn
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Februar auf März 2019 um 368 auf 2.088 gefallen. Im Vorjahresmonat waren 36 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,1 Prozent um 0,6 Prozent niedriger als im Februar und so hoch wie im Vorjahr.
Landkreis Dingolfing-Landau
Im Landkreis Dingolfing Landau waren im März 2019 nur 1.930 Personen auf der Suche nach einerneuen Arbeitsstelle, 150 weniger als im Februar und 10 weniger als im März 2018. Die Arbeitslosenquote ist im März 2019 um 0,3 Prozent auf 3,1 Prozent gesunken. Sie ist damit um 0,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsstellenmarkt
Die erste Halbzeit im Berufsberatungsjahr 2018/2019 ist vorbei. Dieses begann am 1. Oktober 2018.Seitdem haben sich im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen 2.010 Jugendliche als Bewerber für Berufsausbildungsstellen registrieren lassen (Vorjahr 1.910). Gleichzeitig wurden von den Arbeitgebern im Bezirk 3.572 Ausbildungsstellen gemeldet, 34 mehr als im letzten Jahr. 1.056 Jugendliche suchen derzeit noch einen Ausbildungsplatz. Demgegenüber sind derzeit noch 2.043 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Damit kommt rein rechnerisch 1,78 Berufsausbildungsstelle auf 1 Bewerber. Das Verhältnis 1,93 unbesetzte Ausbildungsstelle je unversorgter Bewerber ist noch deutlich besser. „Obwohl rein rechnerisch für jeden Jugendlichen nahezu zwei Ausbildungsplätze verfügbar wären, zeigt die Realität, dass die Ausbildungsplätze für die Jugendlichen auch verkehrstechnisch erreichbar sein und die Eignung und Neigung der jungen Leute den Anforderungen der Arbeitgeber entsprechen müssen. Wunsch und Wirklichkeit stimmen da nicht immer überein. Gerade deshalb wird es für die Unternehmen der Region, die ihre Ausbildungsplätze noch nicht besetzen konnten, nun zunehmend wichtiger, sich auch vermeintlich schwächeren Jugendlichen zuzuwenden. Noten alleine sagen oft nichts über die Eignung der jungen Leute für einen Beruf aus. An die Jugendlichen richte ich den Appell – soweit noch nicht geschehen – unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater zu kontaktieren und sich über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren. Ein erfolgreicher Berufseinstieg ist das beste Mittel um später Arbeitslosigkeit zu vermeiden – und die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind so gut wie selten zuvor“, so Kelch.