Essenbach (11.11.2016) Abgekämpft aber gutgelaunt präsentierten die Schüler der Staatlichen Fachoberschule Schönbrunn (FOS), Bürgermeister Dieter Neubauer das Ergebnis ihrer Arbeit. Mit dabei war neben Tobias Lermer (Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Landshut e.V.), auch Tobias Dietz vom Markt Essenbach.
Unter der Führung ihres Fachlehrers Joachim Renner haben die Schüler in tagelanger Arbeit eine Kiesgrube bei Mettenbach ausgeholzt, beschattete Laichgewässer und Steinhaufen freigestellt und mit dem Schnittgut sogenannte Totholzhaufen geschaffen, welche als Unterschlupf und Winterquartier von verschiedenen Tierarten genutzt werden können. Ausgangsbasis für diese vorbildliche Schüleraktion war eine alte Kiesgrube in der Marktgemeinde Essenbach. Dort hatten sich nach Beendigung der Nutzung, dank des Einsatzes von Herbert Parusel (Bund Naturschutz), zwei seltene Amphibienarten, nämlich die Kreuzkröte und der Laubfrosch, angesiedelt. Diese vom Aussterben bedrohten oder zumindest stark gefährdeten Arten haben ihren natürlichen Lebensraum in ehemaligen dynamischen Flusstälern verloren und sich in Ersatzlebensräume wie zum Beispiel Kiesgruben zurückgezogen. Herbert Parusel hat sich in der Marktgemeinde einen Namen als Amphibienliebhaber erarbeitet, weil er zahlreiche Kleinbiotope und künstliche Laichgewässer angelegt hat. Die Marktgemeinde Essenbach, der die besagte Kiesgrube gehört, unterstützt in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Landshut e.V. aktiv solche Projekte. Zuletzt war die Kiesgrube durch die Ausbreitung von Weide, Birke und Pappel zunehmend zugewachsen. Der Lebensraum für die dort angesiedelten Lurche hatte sich damit dramatisch verschlechtert. Es bestand die Gefahr, dass aufgrund der zunehmenden Beschattung und der Verlandung der Laichgewässer (damit ist die natürliche Auffüllung stehender Binnengewässer mit organischem Material gemeint), die Fortpflanzung der beiden Arten gefährdet ist. Auch die auf warme Sonnenplätze angewiesenen Reptilien, wie beispielsweise die Zauneidechse, profitieren von den Maßnahmen in der Kiesgrube. Die Anfrage der FOS im Rahmen ihres Umweltsicherungs-Praktikums kam da gerade zur richtigen Zeit. So entstand beim Landschaftspflegeverband die Idee, die Schüler in das Projekt mit einzubinden und ihnen so gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Tobias Lermer lobte bei der Besichtigung der fertiggestellten Arbeiten alle Beteiligten: „Nur mit einer gemeinsamen Anstrengung wie im vorliegenden Fall, können solche Projekte überhaupt realisiert werden. Ohne den Einsatz von Herbert Parusel, der Kooperation der Marktgemeinde mit dem Landschaftspflegeverband und der Ausführungen durch Bauhof und die FOS-Schüler wäre es schlecht um die beiden Arten bestellt.“ Er kündigte zudem für die nächsten Wochen weitere Maßnahmen in der Kiesgrube an.
Anlage 1 Foto
161107 - Foto 1 - Kiesgrube - (v.l.) Tobias Lermer, Tobias Dietz , Bürgermeister Dieter Neubauer, FOS-Schüler mit Lehrer Joachim Renner