Landkreis Landshut - om (07.08.2020) Flächendeckend, regelmäßig und verwertbar: Diese drei Punkte sollte das neue Entsorgungssystem für Silofolien im Landkreis Landshut erfüllen. Um hier eine gemeinsame Lösung zu finden, hat Landrat Peter Dreier zu einem Runden Tisch ins Landratsamt eingeladen.
An disem Runden Tisch haben Vertreter der Abfallwirtschaft, des Bauernverbandes, des Maschinenrings und verschiedener Lagerhäuser in der Region teilgenommen.
Nachdem der Umweltausschuss den Beschluss gefasst hat und seit dem Juli die Abgabe der benutzten Silofolien an den einzelnen Altstoffsammelstellen nicht mehr möglich ist, war eine Ausweitung des bereits bestehenden Rücknahme-Systems ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) mehr und mehr in den Fokus gerückt. Denn vor allem im südlichen Landkreis, in dem die Milchviehwirtschaft noch immer einen großen Stellenwert besitzt, ist der Anfall an gebrauchten Silofolien und der Entsorgungsbedarf hoch.
Die Abfallwirtschaft des Landkreises hat sich auch bei benachbarten Landkreisen informiert, wie dort mit diesem Thema verfahren wird. Das Ergebnis: Viele Lagerhäuser sind bereits Mitglied bei ERDE und bieten die Rücknahme der Silofolien bereits an. Auch eine Entsorgungsfirma aus der Region nimmt die benutzten Folien täglich zurück. „Da aber viel über die Altstoffsammelstellen entsorgt wurde, wurden unsere Angebote aber eher weniger nachgefragt“, so der Tenor der anwesenden Vertreter. Andere Lagerhäuser und Agrarhändler spielten durchaus mit dem Gedanken, sich ebenfalls an ERDE zu beteiligen, sofern sie bei den regelmäßigen Sammlungen dann durch Personal und Logistik unterstützt würden.
ERDE wird nun gemeinsam mit den interessierten Lagerhäusern und Händlern, unterstützt durch die Abfallwirtschaft des Landkreises, geeignete Sammeltermine finden, damit die Fahrtwege für die einzelnen Landwirte überschaubar bleiben und sie doch, gegen Gebühr, regelmäßig und zeitnah ihre benutzten Folien abgeben können.
„Wir konnten die Rücknahme an den Altstoffsammelstellen, die über Jahrzehnte eine rein freiwillige Leistung war, einfach nicht mehr anbieten. Die Qualität der angelieferten Folien hat sich drastisch verschlechtert, dass eigentlich kaum mehr eine stoffliche Verwertung möglich war. Die Mengen, die dann im Sperrmüll gelandet sind, sind immer höher geworden. Die thermische Verwertung, also das Verbrennen, ist aber viel teurer. Und diesen freiwilligen Service rein über die Abfallgebühren zu finanzieren, ist einfach nicht gerechtfertigt“, erklärt Landrat Peter Dreier erneut die nachvollziehbare Entscheidung des Umweltausschusses. Er zeigte sich aber froh, dass durch den Runden Tisch so konstruktive Vorschläge erarbeitet wurden: „Wir hoffen, dass wir bald, gemeinsam mit Bauernverband und Maschinenring, genaue Termine mitteilen können.“
Die Menge an Sperrmüll an den Altstoffsammelstellen ist, auch bedingt durch verschmutzte Silofolien, in der Vergangenheit immer größer geworden. Bei einem Runden Tisch am Landratsamt wurden Ideen für ein neues Entsorgungssystem gesammelt.