Säckeweise Müll sammelten die Aktiven des Bund Naturschutz von den Ufern der Isar ab, einer der wichtigsten Grünen Lungen dieser Stadt. - Foto: Christoph Stein
Landshut - pm (27.02.2023) Aktive der Ortsgruppe Landshut im BUND Naturschutz befreiten mit einem Müll-Ramadama Ufer, Böschungen und Grünbestände entlang der Kleinen Isar von Plastikmüll, Glasflaschen und allerlei sonstigem Unrat. „Als Naturschützer in Landshut engagieren wir uns selbstverständlich auch für saubere Grünbereiche in der Stadt“, so 1. Vorsitzender Christian Schiener.
„Diesen Dienst an Stadt und Bürger erbringen wir gerne“, so Schiener weiter. Doch was das gute Dutzend an Aktiven diesmal erleben durfte, hatte man so nicht erwartet.
Teile der Böschung an der Kleinen Isar entlang der Christian-Jorhan-Straße entpuppten sich als Müllkippe der besonderen Art. Plastikmüll, Styropor, Verpackungsmüll, Glasflaschen, insbesondere von Alkoholika, alte Schuhe, Altkleider, Kottütchen, Reste von Feuerwerksgegenständen usw. füllten schnell die Müllsäcke. Sogar ein altes Fahrrad wurde aus dem Uferbereiche der Isar gezogen.
Besorgniserregend war jede Menge Kleinplastik, das die Ortsgruppe so gut es ging aus dem Ufersaum der Isar barg.
„Seit Jahren ist bekannt, dass sog. Mikroplastik in den Gewässern ein ernstzunehmendes Problem ist, nicht nur in den Meeren, auch in den heimischen Gewässern. Gerade Gewässer müssten zukünftig besser gepflegt, deren Ufer ökologisiert und insbesondere endlich frei von Müll gehalten werden“, waren sich die Mitwirkenden der Ramadama-Aktion einig. Mikroplastik gelange über die Nahrungskette z.B. auch in die Körper von Fischen und Vögeln, die daraufhin verenden könnten.
Normalerweise sind die Landshuter auf ihre historische Stadt mit der grünen Isar recht stolz, jedoch müsse nach Meinung des BN das Bewusstsein, Müll und Abfälle nicht bedenkenlos in Grünbereichen und an Gewässern „los zu werden“ immer noch anwachsen, wolle man Probleme für Mensch und Natur vermeiden.
Der Bereich um das Isarcenter entpuppte sich als hotspot der bedenkenlosen Müllentsorgung, stellten die Aktiven ernüchtert fest. Vermutlich stammten zahlreiche leere Verpackungen und Flaschen aus einem nahen Supermarkt, die von den Konsumenten dort offenbar achtlos weggeworfen wurden. Die Marktleiterin des Supermarktes verwies auf vielerlei bereits ergriffene, im Endeffekt aber wenig erfolgreiche Aktivitäten ihres Unternehmens, betonte aber auch, dass man nur mit der Stadt Landshut weiterkommen könne, um den augenfälligen Missständen zu begegnen.
Seitens der Ortsgruppe wurde der Entschluss gefasst, auf die Stadt zuzugehen und ein Konzept zu besprechen, mit dem dieser unschöne Bereich optimiert werden könne. Der Handlungsbedarf entstehe dort auch durch einen allzu zu üppigen Bestand des Japan-Knöterichs, der nach einer EU-Verordnung zum Schutz der heimischen Natur ohnehin bekämpft werden müsse.
„Entscheidend aber ist, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer schönen Stadt ihren Müll nicht achtlos in den Grün- und Uferbereichen wegwerfen oder liegenlassen“, appelliert die Ortsgruppe an die Zeitgenossen. Das sei das Geringste, was jeder für das Stadtbild tun könne. Dass nicht wenige Passanten den Müll-Aktiven Zustimmung und Lob zollten, nahmen die Naturschützer positiv auf. Den bauamtlichen Betrieben der Stadt dankte der BUND Naturschutz für die Unterstützung des Ramadama.