TGL-Vorsitzender Harald Kienlein und Sportler/innen, die an Übungsgeräten bravourös vorturnten
Schlüsselübergabe durch die Architekten Stefan Feigel und Thomas Dumps.
Landshut - hs (11.10.2020) Corona-bedingt konnten am Samstagvormittag beim Festakt zur offiziellen Eröffnung der allseits mit viel Lob bedachten attraktiven Geräteturnhalle der Turngemeinde nur 55 Personen teilnehmen.
Harald Kienlein, Vorsitzender des mit 5 800 Mitgliedern größten Sportvereins in Niederbayern,sprach in seiner ausführlichen Eröfnungsrede von einem "großen Schritt und neuen Weg in die sportliche Zukunft" der Turngemeinde (TGL), eine Geräteturnhalle, die trotz Corona in 15 Monaten fertiggestellt wurde. Die Baukosten blieben mit 3,75 Millionen Euro im veranschlagten Rahmen. Die von Bund zugesicherte Mehrwertsteuersenkung um 3 Prozent brachte dem Verein zu allen anderen Fördermaßnahmen zusätzlich ca 90 000 Euro.
Nur eine begrenzte Zahl von Festgästen konnte - alle mit Mundschutz und Plaktikhüllen an den Schuhen - teilnehmen.
Oberbürgermeister Alexander Putz gratulierte in seinem Grußwort dem Verein und der Vorstandschaft um Harald Kienlein zu dieser neuen großartigen Gerätesporthalle. Er nutzte zudem die Gelegenheit, alle Corona-bedingt zum "achtsamen Miteinander" zu ermahnen. Die Pandemie zwinge zudem die Stadt zu einem besonderen Sparkurs, worunter jedoch der ehrenamtlich geführte Sportbereich nicht leiden sollte.
An diversen Übungsgeräten wurden Vorführungen demonstriert
Unter den Eröffnungsgästen waren neben allen Vorstandsmitgliedern und Sparten- sowie TGL-Abteilungsleitern auch einige Stadträte aus dem Sportsenat. Kienlein nannte namentlich die neue Vorsitzende des Sportsenats, 3. Bürgermeisterin Jutta Widmann und ihren Vorgänger im Amt, Ex-Bürgermeister und Stadtrat Erwin Schneck sowie auch Stadtrat Ludwig Zellner, der sich mit Schneck ganz besonders für eine angemessene Förderung der neuen Sporthalle durch die Stadt eingesetzt habe. Vom Nachbarverein begrüßte Kienlein den SpVgg-Vorsitzenden Manfred Maier sowie den SpVgg-Sportleiter Benedikt Neumeier.
Ein Turner-Duo trug die traditionelle Vereinsfahne in die Halle. An mehreren aufgebauten Übungsgeräten bereiteten sich Turnerinnen und Turner auf teils sogar akrobatische Übungen vor.
Die offizielle Schlüsselübergabe erfolgte durch das Architektenteam Stefan Feigel und Thomas Dumps.
TGL-Vorsitzender Kienlein rühmte die neue Gerätehalle samt dem Erweiterungsbau Schwerathletik "wirklich ein Prunkstück". Die treibende Kraft für dieses Projekt sei schon vor mehreren Jahren die damalige Vereinsvorsitzende "unsere Gabi" - Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner - gewesen, die am 1. Juli 2016 verstorben ist. "Freilich bauen wir diese Halle, Harry", habe sie stets betont, und dann gab es schließlich kein Zurück mehr. "Ich glaube, diese Sporthalle würde Dir gefallen, liebe Gabi", so Harald Kienlein.
2014 wurden die ersten Planskizzen erstellt. 2016 lag bereits die komplette Entwurfsplanung vor.
Im August 2017 wurde bei der Stadt mit einem 16-seitigen Konzept Bauantrag und Antrag auf eine Sportförderung durch die Stadt (30 %) gestellt.
Vom Freistaat Bayern wurde über den BLSV ein Zuschuss von 20 % der Baukosten erreicht und ein zinsloses Darlehen (10 %). Die restlichen 50 % wurden mit der Sparkasse Landshut vereinbart. Die TGL-Mitglieder zahlen pro Monat zum Mitgliedsbeitrag jeweils einen Euro Baukostenbeitrag.
Ende Januar 2019 erfolgte die Baugenehmigung durch die Stadt und den BLSV. Jetzt konnten die Ausschreibungen für insgesamt 21 Gewerke mit sämtlichen Bauleistungen erfolgen.
Am 02. Juli 2019 wurde der Erste Spatenstich mit Vertretern der Stadt und der Turngemeinde vollzogen. Corona-bedingt ("Lockdowns") musste am 13. März 2020 der Betrieb im Sportzentrum West eingestellt werden, doch die Baustelle lief nahezu unbeirrt weiter, auch wenn zeitweise kein Material angeliefert werden konnte und Firmen keine Arbeiter mehr hatten.
Seit dem 8. Mai 2020 konnte der Sportbetrieb wieder in kleinen Schritten hochgefahren werden.
Im August 2020 wurde der Kautschukboden im Kraftraum verlegt und die Gewichtheberplätze wurden aufgebaut. Der neue Kraftsportbereich wird von den Sportlern "begeistert angenommen", so Harald Kienlein. - Mittlerweile mussten nicht zuletzt mehrere Hygienekonzepte umgesetzt werden.
Immer an vorderster Front ist bei der TGL Ulli Aigner anzutreffen, Sie sei die "gute Seele des Vereins", so Vorsitzender Harald Kienlein und überreichte der TGL-Geschäftsführerin einen großen Blumenstrauß und verneigte sich dankbar tief. - Fotos (4) Hermann Schnall
Inzwischen sind bereits 80 Prozent der beauaftragten 3,75 Millionen Euro für die neue Sporthalle ausbezahlt.
Corona wirkte weiter: Der Vereinswirt musste vorübergehend das Restaurant schließen. Die große Weihnachtsfeier kann heuer ebenfalls nicht stattfinden. Derzeit sei, so Kienlein, jedoch "das Hauptproblem", dass im Handball und Basketball strenge Hygienevorschriften eingehalten werden müssen. Für das erste Bayernliga-Handballspiel seien nur 200 Zuschauer zugelassen.
Zum Abschluss erfolgten noch tolle Vorführungen an mehreren aufgebauten Übungsgeräten: Saltos an Stufenbarren, Demonstrationen am Königsgerät der Männer, dem Hochreck, wo auch in die Schnitzelgrube oder die Superweichmatte geturnt werden kann.
Aus dem Minitrampolin sprangen junge Turnerinnen ebenfalls in die Superweichmatte. Auch am Stufenbarren wurden diverse aktobatische Übungen unter großem Applaus vorgeturnt.
Der Festakt endete schließlich für alle Gäste gegen Mittag im TGL-Restaurant, wo das Team vom Vereinswirt Lutz einen schmackhaften Schweinebraten vorbereitet hatte.
.