Foto (Rußwurm): 18 : 16 Sieg im Tiebreak der Roten Raben im DVV-Pokal-VIertelfinale gegen die Ladies in black aus Aachen.
Ein dramatischer Volleyball-Abend in der heimischen Ballsporthalle hat für die Roten Raben in doppelter Hinsicht ein gutes Ende gefunden: Erst setzten sie sich im Viertelfinale des DVV-Pokals gegen die Ladies in black Aachen nach einem Krimi allererster Kategorie mit 3:2 (25:21, 21:25, 22:25, 25:20, 18:16) durch, anschließend bescherte ihnen bei der Auslosung direkt vor Ort die Glücksfee in Person des Vilsbiburger Bürgermeisters Helmut Haider auch für das Halbfinale ein Heimspiel.
Der Gegner hätte nicht attraktiver sein können – es ist der Schweriner SC, seines Zeichens amtierender Deutscher Meister und zugleich Titelverteidiger im DVV-Pokal. Im zweiten Semifinale trifft der Dresdner SC auf die VolleyStars Thüringen. Als Termin für beide Partien ist Samstag, 14. Dezember, vorgesehen.
Um in die Runde der letzten vier Teams einzuziehen, mussten die Roten Raben vor 632 Zuschauern gegen Aachen richtig hart arbeiten. Bis auf die verletzte Libera Tamari Miyashiro konnte Trainer Jorge Munari diesmal seine beste Besetzung aufs Feld schicken. Zuspielerin Jenna Hagglund, vom US-Nationalteam zurückgekehrt, stand gleich in der Anfangsformation, ebenso die nach ihrer Sprunggelenksverletzung überraschend schnell genesene Michelle Bartsch.
Liana Mesa Luaces, zuletzt gleichfalls verletzt, feierte ihr Comeback im ersten Satz beim Stand von 18:18 und half mit, diesen Abschnitt mit 25:21 zu gewinnen. Im zweiten Durchgang erwischte Vilsbiburg zwar den besseren Start und führte zunächst mit 8:4, doch die Ladies in black fighteten entschlossen zurück und siegten ihrerseits mit 25:21, was den Satzausgleich bedeutete.
Der dritte Durchgang war ein spektakuläres Wechselbad der Gefühle. Die Roten Raben lagen mit 8:5 vorne, mit 13:17 hinten, dann mit 19:17 und 22:19 vorne, um dann keinen weiteren Punkt zu machen. 22:25 und damit 1:2 lautete der Zwischenstand.
Satz Nummer vier war der vergleichsweise klarste. Vilsbiburg spielte nun druckvoll, lag bei der zweiten technischen Auszeit mit 16:10 in Führung und brachte diesen Abschnitt mit 25:20 nach Hause. Damit stand es 2:2, und der Tiebreak musste die im Pokal unwiderrufliche Entscheidung über „Siegen oder fliegen" herbeiführen.
Als die Roten Raben mit 4:8 zurücklagen, schnupperten die Ladies in black wohl innerlich schon am Halbfinale. Doch dann schlug der Heimvorteil voll durch: Die Ballsporthalle erhob sich geschlossen und trug „ihr" Team lautstark zunächst bis zum 9:9-Ausgleich. Bei 13:13 wurde die Angelegenheit zum ultimativen Tanz auf der Rasierklinge: Aachen machte den 14. Punkt und hatte Matchball, doch Vilsbiburg blieb am Leben. Anschließend ließen die Roten Raben selbst zwei Matchbälle liegen, den dritten jedoch nutzten sie und triumphierten mit 18:16 im Entscheidungssatz. Der Rest war grenzenloser Jubel in der Ballsporthalle.