(27.07.2017) Die Bayerische Eisenbahngesellschaft veröffentlichte die Qualitätsdokumentation 2016. Die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote im bayerischen Schienenpersonennahverkehr steigt. Die Ergebnisse des BEG-Qualitätsrankings erreichten den höchsten bzw. besten Stand seit Inbetriebnahme des Messsystems.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat die Qualitätsdokumentation für das Jahr 2016 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass sich die Qualität im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr insgesamt positiv entwickelt hat. Die Pünktlichkeitsquote hat sich bayernweit auf 93,3 Prozent verbessert (Vorjahr: 92,3 Prozent).
Parallel dazu verbesserte sich auch die Situation beim Umsteigen von einem Zug auf den nächsten: 2016 wurden 96,7 Prozent aller im System erfassten Anschlüsse erreicht (2015: 96,2 Prozent). Außerdem erfüllen die Eisenbahnverkehrsunternehmen die hohen Qualitätsanforderungen der BEG von Jahr zu Jahr besser. 24 von den insgesamt 28 im BEG-Qualitätsranking erfassten Netzen haben im Berichtsjahr den Qualitätsvorgaben der BEG mindestens entsprochen (2015: 15 von 27).
„Die Qualitätsdokumentation bestätigt, dass das umfangreiche Qualitätsmanagement der BEG Wirkung zeigt“, sagt Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG. „Indem wir die Qualität der Verkehrsleistungen im bayerischen Regionalverkehr regelmäßig überprüfen, stellen wir sicher, dass den Fahrgästen ein hochwertiges und leistungsstarkes Verkehrsangebot zur Verfügung steht.“ Die Qualitätsdokumentation wird einmal jährlich von der BEG veröffentlicht. Sie informiert über die Qualität der von der BEG bestellten Verkehrsleistungen von Regional- und S-Bahn sowie über die Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.
Jahrespünktlichkeit im Aufwärtstrend
Die Pünktlichkeitsmessungen erfolgen an rund 120 Messstellen an bayerischen Knotenbahnhöfen. Der Durchschnittswert für die Pünktlichkeit der Regional- und S-Bahnen im Jahr 2016 hat sich um einen Prozentpunkt auf 93,3 Prozent verbessert – und das trotz der großen Zahl an Baustellen, die zu Einschränkungen der Schieneninfrastruktur führten. Mit Pünktlichkeitswerten von über 97 Prozent schnitten die Netze Zugspitzbahn, Kissinger Stern, Kneipp-Lechfeld-Bahn und Der Weißenhorner überdurchschnittlich gut ab.
Die Ursachen für den bayernweit positiven Trend sind vielfältig. Neben zahlreichen Einzelmaßnahmen in den verschiedenen Teilnetzen war die Entwicklung auch auf übergreifende Faktoren zurückzuführen. Unter anderem konnten die Auswirkungen von Baumaßnahmen auf den Betrieb der Netze insgesamt minimiert werden. Nach regelmäßigen Interventionen der BEG bei der DB Netz AG ist im Jahr 2016 der dringend notwendige Vegetationsrückschnitt außerdem deutlich vorangeschritten.
Dies hat dazu geführt, dass bei Sturmwarnungen des Deutschen Wetterdienstes keine Geschwindigkeitsbegrenzungen von maximal 80 Stundenkilometern erforderlich waren. Entsprechend entwickelte sich die Anzahl der Verspätungsminuten rückläufig. Des Weiteren haben die Verkehrsunternehmen eigene Maßnahmen ergriffen, um die Pünktlichkeit zu erhöhen. So haben sie vielfach zusätzliche Pünktlichkeitsmanager eingesetzt, die geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit identifiziert und umgesetzt haben. Zudem war der Fernverkehr 2016 insgesamt pünktlicher, was weniger Zugfolgeverspätungen im bayerischen Schienenpersonennahverkehr mit sich brachte.
BEG-Qualitätsranking: Jahreswerte auf Rekordstand
Die Qualität der Verkehrsleistungen im Bahnland Bayern ist im Berichtsjahr ebenfalls weiter gestiegen. Die Jahreswerte 2016 des BEG-Qualitätsrankings bescheinigen den bayerischen Regionalzügen ein im Vergleich zum Vorjahr höheres Niveau. 24 von den insgesamt 28 Netzen fuhren 2016 im Bonusbereich (2015: 15 von 27); acht Netze erreichten mehr als 50 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten (Vorjahr: fünf). 23 von 28 Netzen verbesserten ihre Punktezahl. Nur noch vier Netze waren auf der Punkteskala im negativen Bereich, 2015 waren es noch 12 von 27 Netzen.
Damit haben die Ergebnisse ihren bisher höchsten Stand seit Inbetriebnahme des Messsystems im Jahr 2008 erreicht. Zum ersten Halbjahr 2017 hat die Qualität auf Bayerns Schienen ein weiteres Mal deutlich zugelegt. Der bayernweite Durchschnitt aller 28 bewerteten Netze lag auf der oben genannten Skala bei knapp 35 Punkten und damit um zehn Punkte über dem Jahreswert von 2016 (siehe auch Presseinformation „BEG-Qualitätsranking bestätigt: Bahnfahren im Freistaat wird immer angenehmer“ vom 28. Juli 2017).
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr plant, kontrolliert und finanziert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.