Berlin/Landshut - pm (10.09.2019) MdB Florian Oßner (CSU) unterstützt die Reform der Handwerksordnung: Die Meisterpflicht für zwölf Gewerke soll 2020 wieder eingeführt werden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt dabei ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags um.
Florian Oßner: "Der Meisterbrief ist das Gütesiegel für das deutsche Handwerk. Er steht für Qualitätsarbeit, Verbraucherschutz, Leistungsfähigkeit und Innovationskraft. Unsere Meisterbetriebe sichern den hohen Standard der handwerklichen Ausbildung in Deutschland. Mit der Reform wollen wir das Handwerk weiter stärken und mehr Nachwuchs durch eine bessere Ausbildung gewinnen."
Die genaue Ausgestaltung der Handwerksordnung wird in der Koalitionsarbeitsgruppe heute (am 10. September) beschlossen. Im Anschluss muss das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zügig einen Gesetzentwurf auf den Weg bringen. Dem Beschluss der Bundesregierung folgen Beratungen im Bundestag und Bundesrat. Ziel ist das Inkrafttreten der neuen Handwerksverordnung im Jahr 2020.
Für die folgenden zwölf Gewerke soll die Meisterpflicht wieder eingeführt werden:
- Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
- Betonstein- und Terrazzohersteller
- Estrichleger
- Behälter- und Apparatebauer
- Parkettleger
- Rollladen- und Sonnenschutztechniker
- Drechsler und Holzspielzeugmacher
- Böttcher (Fassbinder)
- Glasveredler
- Schilder- und Lichtreklamehersteller
- Raumausstatter
- Orgel- und Harmoniumbauer
Bestandsschutz gewährleistet
Für die Ausarbeitung der neuen Handwerksordnung setzte die CDU/CSU-geführte Bundesregierung eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe ein. Das BMWi hatte dazu im Sommer einen intensiven Dialog- und Anhörungsprozess, an dem alle Gewerke und Sozialpartner beteiligt waren.
Bestehende Betriebe, die derzeit nicht der Meisterpflicht unterliegen, sollen ihr Handwerk weiterhin selbstständig ausüben dürfen. "Damit ist für alle Handwerker in Bayern und Deutschland der Bestandsschutz gegeben", so der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner und ergänzt: "Durch die rege Investitionstätigkeit in unserer Heimat trifft das Sprichwort 'Handwerk hat goldenen Boden' heute mehr denn je zu."
Zum Hintergrund: Die rot-grüne Bundesregierung hatte die Meisterpflicht 2004 für zahlreiche Gewerbe abgeschafft. In den Koalitionsverhandlungen 2018 machte sich die CDU/CSU für die Wiedereinführung stark, um im Sinne des Handwerks die Problematik des fehlenden Nachwuchses zu lindern.