Klare Perspektive: Baubeschäftigte bekommen in den kommenden Monaten mehr Geld.
Ergebnis nach Schlichtung im Tarifkonflikt
Landshut - pm (26.11.2020) Mehr Geld am Bau: In Landshut steigen die Löhne für Bauarbeiter um insgesamt 2,6 Prozent. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Darüber hinaus gibt es mit der November-Abrechnung eine steuerfreie „Corona-Prämie“ von 500 Euro. Azubis erhalten 250 Euro.
In einer ersten Stufe waren die Löhne bereits im Oktober um 0,5 Prozent gestiegen. Zum Jahreswechsel folgt ein Plus von
2,1 Prozent. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Bauhauptgewerbe in Landshut aktuell 310 Menschen.
IG BAU-Bezirksvorsitzender Michael Matejka spricht von einem „Tarifabschluss, der Perspektive bringt“. „In der Tarifrunde hatten die
Arbeitgeber über Monate eine Blockadehaltung an den Tag gelegt, die am Ende durchbrochen werden konnte“, so Matejka. Der Präsident des
Bundessozialgerichts hatte in dem Konflikt als Schlichter vermittelt.
Die IG BAU Niederbayern appelliert nun an die Beschäftigten in der Region, einen Lohn-Check zu machen. Neben der „Corona-Prämie“ im
November sei das Plus von 0,5 Prozent bereits mit der Oktober-Abrechnung fällig. Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben
Gewerkschaftsmitglieder, deren Betrieb Mitglied im Arbeitgeberverband ist. Bei Problemen oder Fragen können sich Beschäftigte an die IG
BAU vor Ort wenden. Auch Auszubildende sollen ihre Lohn-Abrechnung prüfen, rät die Gewerkschaft. Ihre Vergütungen steigen um 40 Euro im
ersten, 30 Euro im zweiten und 20 Euro im dritten Jahr.
Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, verweist zudem auf die geplante Entschädigung der sogenannten Wegezeiten: „Die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle wird bis zum Juni durch die Tarifpartner unter Beteiligung des Schlichters
weiter verhandelt. Dabei sollen Vorschläge für eine Entschädigung entstehen, die sich nach konkreten Strecken und echten Fahrzeiten
bemisst.“
Eine Umfrage im Auftrag der Gewerkschaft hatte ergeben, dass Baubeschäftigte für die einfache Fahrt zu ihrem Einsatzort durchschnittlich 64
Kilometer zurücklegen. Zum Vergleich: In der gesamten Wirtschaft sind lediglich fünf Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr
als 50 Kilometer täglich für den Weg zur Arbeit unterwegs.