Die Telekom-Breitbandoffensive „Integrierte Netz-Strategie" bringt schnelles Internet nach Landshut. Stadt, Stadtwerke und Telekom vereinbarten jetzt den VDLS2-Ausbau. Der Vorteil für die Landshuter: Die Kosten für den Ausbau trägt die Telekom. Bis Ende 2014 soll nahezu das komplette Vorwahlgebiet 0871 mit VDSL2 ausgestattet sein.
Die Geschwindigkeit der Datenübertragung erreicht damit je nach Entfernung zum Schaltgehäuse bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Fällt die Entscheidung der Bundesnetzagentur Ende Juni pro Vectoring aus, sind sogar Übertragungsraten bis zu 100 MBit/s möglich.
„Das ist der Hammer des Monats", sagte Oberbürgermeister Hans Rampf zur Nachricht aus dem Hause Telekom. Vor allem die Bewohner der Stadtteile Auloh und Münchnerau dürfte diese Ankündigung besonders freuen. „Ein schneller Internetzugang ist für Privat- und Geschäftsleute heutzutage unverzichtbar. Und wir sind froh hier eine gute Lösung gefunden zu haben", sagte Rampf.
Alexander Vogler, Leiter Produktions- und Betriebsmanagement, bestätigte dem Oberbürgermeister und Stadtwerke-Chef Armin Bardelle, dass die Telekom Landshut in die Breitbandoffensive genommen habe. Seit März führten Bardelle und Vogler sowie Karl Georg Manstorfer von der Beratungsfirma IK-T intensive Gespräche über die Modalitäten des Ausbaus.
Verschiedene Aus- bautechnologien ermöglichen verschiedene Übertragungsraten. * bei VDSL sind es derzeit etwa 50 MBit/s. Mit Vectoring können es bis zu 100 MBit/s sein. (Bildquelle: Deutsche Telekom).
Die Telekom investiert bis Ende 2015 rund zwölf Milliarden Euro in die Infrastruktur Deutschlands, um Millionen von Haushalten schnelleres Internet anbieten zu können. In Landshut beträgt die Investition nach Angaben Voglers rund neun Millionen Euro. Im Gegenzug kümmert sich die Stadt darum, die erforderlichen Genehmigungen zeitnah zu erteilen. Die Stadtwerke vermieten der Telekom vorhandene Leerrohre und legen bei künftigen Tiefbauarbeiten weitere Leerrohre für den Glasfaserausbau mit. „Damit kann in den nächsten zehn bis 15 Jahren sukzessive das Lichtleiter-Netz ausgebaut werden", erklärte Vogler. Das Ziel: Die Stadt später mit FTTH (Fiber to the Home – Glasfaser-Anbindung bis in die Wohnung) aufzurüsten.
Ab Oktober könne die Telekom 2013 mit dem Ausbau starten, versicherte Vogler, sofern bis dahin alle benötigten Genehmigungen für Tiefbaumaßnahmen seitens der Stadt vorlägen. Rund 270 Schaltkästen tauscht die Telekom für die Aufrüstung aus. Vogler stellte in Aussicht, dass der Ausbau bis Mitte 2014 für den kompletten Vorwahlbereich 0871 abgeschlossen sein könne.
Für Landshuter Ortsteile, die nicht im Vorwahlbereich 0871 liegen – etwa Frauenberg, Stallwang, Wolfsteinerau - visieren Stadt und Stadtwerke eine „Erschließung der Deckungslücken" über das bayerische Förderprogramm an.
Seit Ende 2011 arbeiten die Stadtwerke an einem Konzept für eine auf die Zukunft ausgerichtete Breitbandversorgung in der gesamten Stadt Landshut. Dabei standen sie immer wieder vor neuen Herausforderungen, die eine zeitnahe Realisierung in weite Ferne rücken ließen. „Landshut ist größtenteils sehr gut mit einer hohen Breitbanddichte versorgt. Die Sahnestückchen sind sozusagen weg", beschreibt Bardelle die Problematik. Bei den weniger gut versorgten Gebieten sei eine kostenneutrale Darstellung kaum möglich gewesen. „Für eine Glasfaserversorgung, die bis ins Gebäude reicht, hätten wir über 40 Millionen Euro investieren müssen." Zudem können die Kunden ihren Telefon-Anbieter wie bisher frei wählen.
Im Bild oben: Vereinbarten die flächendeckende Breitbandaufrüstung für Landshut (von rechts): Christian Holzner (Telekom), Werkleiter Armin Bardelle, Johann Winklmaier (Leiter Amt für Liegenschaften und Wirtschaft), Erhard Finger (Telekom), Oberbürgermeister Hans Rampf, Alexander Vogler (Telekom), IK-T-Geschäftsführer Karl Georg Manstorfer, Jürgen Baron (stellvertretender Werkleiter und Bereichsleiter Netze