Gespannt schauen die Auszubildenden jetzt auf die nächste Verhandlungsrunde, die für Donnerstag in Baden-Württemberg angekündigt ist. Foto: IG Metall
Landshut/Dingolfing - pm (15.11.2022) Möge die 8 mit uns sein! Unter diesem Motto legten heute über 300 Auszubildende und dual Studierende bei BMW in Dingolfing die Arbeit nieder. Nach vier Verhandlungsrunden legen die Arbeitgeber in Bayern immer noch kein substantielles Angebot auf den Tisch, welches die monatliche Vergütung der Auszubildenden erhöht.
„Wer die Preise kennt – fordert 8%“ so die Jugend VK-Leiterin Kimberly Schneider vor der versammelten Menge am Ausbildungszentrum bei BMW in Dingolfing. Unterstützt wurde sie von vielen selbstgemalten Spruchbanner und Plakaten der Jugendlichen, die die Forderung nach einer besseren Ausbildungsvergütung begründen. „Die Inflation trifft Auszubildende und Menschen mit geringem Einkommen ganz besonders hart“ berichtet Gewerkschaftssekretär Raphael Hoschkara in seiner Rede. „Darum stehen wir heute laut und kämpferisch vor dem Ausbildungszentrum und senden eine Botschaft an den Arbeitgeberverband, endlich in Bewegung zu kommen“.
Der Arbeitgeberverband hatte zuletzt mit unterschiedlichen Videos in sozialen Medien Vergleiche bemüht, in denen er die Forderungen der IG Metall etwa mit Pinguinen verglich, die fliegen wollen. Die zukünftigen Facharbeiter von morgen quittierten solche Vergleiche mit lautem Pfeifen und Buhrufen.
Die Gewerkschafterin Schneider stellte in ihrer Rede auch einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Tarifrunde und den rückläufigen Bewerberzahlen in der Region her: „Bewerberzahlen in der Not – wo bleibt euer Angebot, liebe Arbeitgeber? Für sie steht jedenfalls fest, dass nur eine ordentliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen dem Fachkräftemangel in der Branche die Stirn biete. „Als junge Menschen erwarten wir von der Verhandlungsführung der Arbeitgeber ein vernünftiges Angebot, das unsere Situation anerkennt und uns in diesen Zeiten unter die Arme greift.