Foto: Das erste Symposium zum Thema chronische Wunden stieß auf großes Interesse bei Fachkollegen, v.l. Schirmherr Landrat Peter Dreier; Dr. Marlis Flieser-Hartl, Vorstandsvorsitzende LAKUMED; Chefarzt Dr. Patrik Hartl, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Johannes Schmidt und Dr. Katharina Dette
Trotz des schönen Wetters kamen am Mittwochabend mehr als 100 Gäste zum Wundsymposium der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Im neuen Sitzungssaal hörten Fachärzte, Hausärzte und Pflegekräfte aus ganz Niederbayern die verschiedenen Vorträge zum Thema „die chronische Wunde – eine interdisziplinäre Herausforderung".
Chronische Wunden und ihre Behandlung stellen eine zunehmend größer werdende Herausforderung in der Versorgung ambulanter und stationärer Patienten dar. Aus diesem Grund hatten der Chefarzt der Abteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Dr. Patrik Hartl, und Dr. Katharina Dette das erste Symposium zum Thema chronische Wunden organisiert.
Schätzungen zufolge leiden 3 bis 4 Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Wunden, Tendenz aufgrund des demographischen Wandels steigend. Diese heilen schlecht und können mit herkömmlicher Therapie oft nicht mehr verschlossen werden. Als offenes Bein, diabetischer Fuß oder Druckgeschwür begleiten diese chronischen Wunden Patienten oft ein Leben lang – und stellen eine große Belastung für die Betroffenen, Angehörige und das Gesundheitssystem dar. Dr. Patrik Hartl baute in den letzten Jahren mit seinem Team das Schwerpunktgebiet der Behandlung chronischer Wunden stetig aus."Oft ist die Unsicherheit im Umgang mit chronischen Wunden die Hauptursache für die Entstehung eines lebenslangen Leidensweges", sagt Dr. Patrik Hartl. Einig waren sich alle Referenten, dass nur durch enge Zusammenarbeit aller beteiligten medizinischen Fachrichtungen und der Pflege, sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich, eine chronische Wunde wirksam behandelt werden kann. „Zunächst ist eine konsequente Therapie der Grunderkrankung des Patienten notwendig. Fast immer sind Durchblutungsstörungen, Zuckerkrankheit oder andere internistische Erkrankungen die Ursache für chronische Wunden", sagte Dr. Patrik Hartl.
Das Krankenhaus Landshut-Achdorf ist diesbezüglich bestens aufgestellt. Durch die enge Verzahnung der Abteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie mit den Kollegen der Gefäßchirurgie, Diabetologie, Viszeralchirurgie, Inneren Medizin und dem ambulanten Bereich können heute Amputationen fast immer vermieden und die Wunden dauerhaft verschlossen werden. Um die Behandlung weiter zu verbessern, arbeitet die Abteilung landkreisübergreifend auch mit dem Krankenhaus Bad Reichenhall zusammen. Als Kooperationspartner des Krankenhauses Landshut-Achdorf übernehmen die Kollegen in Bad Reichenhall an ihrem Kurort eine umfassende Wundvorbereitung, bevor die Abteilung für Plastische Chirurgie die chirurgische Defektdeckung bis zum definitiven Wundverschluss fortführt.
Chefarzt Dr. Patrik Hartl und sein Ärzteteam möchten der hohen Resonanz auf das Symposium und der zunehmenden Brisanz chronischer Wunden Rechnung tragen und weitere Veranstaltungen zum Thema etablieren. Zudem besteht die Möglichkeit für Patienten und alle beteiligten Berufsgruppen, in der Wundsprechstunde (jeden Freitag, 13 bis 15 Uhr, Anmeldung unter Tel.: 0871 – 404 2769) problematische Fälle zu besprechen und zu behandeln.