Klinik für Neurologie im Landshuter KLINIKUM feiert 20-jähriges Bestehen

NeurologieDie Neurologische Klinik hat gestern ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Im April 1991 hatte die Klinik erstmals ihre Pforten geöffnet, damals unter Chefarzt Prof. Dr. Uwe Thoden.

 

Heute leitet die Klinik Prof. Dr. Josef Heckmann. Leitender Oberarzt ist damals wie heute Dr. Matthias Doerr.

Begonnen hatte die Neurologie in provisorischen Räumlichkeiten und fast ohne Gerätschaften mit 32 Betten und gut 500 Patienten. Mittlerweile hat die Klinik 40 Betten und weit über 2000 Patienten pro Jahr. Ihre festen Räume hatte die Klinik im Funktionsbau bezogen, der Anfang der 1990er Jahre fertig gestellt wurde.

Der Start bei Null, gepaart mit dem Pioniergeist und der Expertise, die Prof. Thoden und Dr. Doerr von der Universitätsklinik Freiburg mitgebracht hatten, führte zu einigen Innovationen.

So war die Neurologische Klinik eine der ersten Kliniken in Deutschland, die die papierlose Elektroenzephalographie eingeführt hatte. Das mobile EEG kam auch auf der Intensivstation zum Einsatz, um beispielsweise epileptische Anfälle und metabolische Hirnerkrankungen zu erfassen oder um bei der Hirntodfeststellung zu helfen. Mittlerweile ist die Neurologie mit neurophysiologischen Untersuchungen sogar bei Rückenmarks- und Hirnoperationen involviert.

Einer der ersten Schwerpunkte der Neurologie waren Schwindelsyndrome, ein Gebiet, dass Prof. Uwe Thoden und Dr. Matthias Doerr als Forschungsschwerpunkt in Freiburg hatten. So ist das Vestibularislabor, das sich mit dem Gleichgewichtssinn des Menschen befasst, in der Region einmalig und auf dem neuesten Stand der Technik. Die Klinik verfügt über modernste Geräte, die beispielsweise auch in der Parkinsondiagnostik zum Einsatz kommen.

Im Jahr 2006 wurde die Schlaganfallmedizin zu einem weiteren Schwerpunkt der Klinik entwickelt. Es sind eigene Behandlungsplätze für Schlaganfallpatienten geschaffen worden, sowie Grundlagen für die Diagnose und Therapie von Schluckstörungen.

Seit 2008 bietet die Klinik einen 24-stündigen neurologischen Präsenzdienst an sieben Tagen pro Woche, der die unmittelbare neurologische Notfallversorgung übernimmt. So werden mittlerweile 70% der neurologischen Patienten über die Notaufnahme aufgenommen.

Seit April 2009 wirkt die Neurologie am interdisziplinären Schlaflabor des KLINIKUMS mit und kann an zwei Messplätzen über Nacht Hirnströme aufzeichnen.

In diesem Jahr ist mit dem Kreiskrankenhaus Erding eine telemedizinische Kooperation entstanden. Über Video können sich die Ärzte beider Häuser über Patienten in Erding mit Schlaganfall oder anderen neurologischen Störungen austauschen.

Im September dieses Jahres ist die sechs Plätze fassende Stroke Unit der Neurologie von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft als Überregionale Stroke Unit zertifiziert worden – die erste in Niederbayern.

Die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Zunahme von Mehrfacherkrankungen bergen weitere Herausforderungen für die Neurologie, denen sich Chefarzt Prof. Dr. Josef Heckmann gerne stellen wird. Er sieht vor allem die Schlaganfallmedizin, Erkrankungen des Zentralen Nervensystems wie multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson und die Neuroonkologie als künftige Schwerpunkte seiner Klinik.

Prof. Heckmann ist aber überzeugt, dass er die Klinik und die Stroke Unit mit seinen Mitarbeitern und den kooperierenden Partnern kontinuierlich weiterentwickeln kann, um den Patienten in der Region weiterhin die optimale Versorgung bieten zu können.