Landshut - pm (10.10.20209 Am 19. November beginnen die 20. Landshuter Literaturtage, die heuer unter dem Motto „In Zukunft“ stehen. 16 Tage lang dreht sich dann alles in einem Dutzend Lesungen, Buchvorstellungen und Vorträgen um literarische Utopien und Prophezeiungen sowie um gute und schlechte Zukunftsträume von einst und heute. Key Visual: © Petra Hubert; Illustrationen: © jozefmicic-AdobeStock - Gäste sind Ingo Schulze, Karl Olsberg, Laura Lichtblau, Severin Groebner, Bernhard Lübbers und Sina Trinkwalder.
Freuen darf man sich darüber hinaus auch auf erfrischende Veranstaltungen mit Oliver Karbus, mit Lisa Gusel und Markus Mayer (Akkordeon), mit Heidi Prax und Thomas Ecker aus Landshut. „Uns geht es um die Freude am Lesen und am Zuhören, um kurzweilige Unterhaltung und Inspiration“, sagt Uta Spies, die bei der Stadt Landshut für die Literaturtage zuständig ist und ergänzt: „Wenn Veranstaltungen nicht wie geplant live vor Publikum stattfinden dürfen, dann wollen wir einiges online anbieten. Das heißt, wir werden Hör- oder Videodateien, die wir zusammen mit unseren Autoren und Referenten aufzeichnen werden, für einige Tage auf der Website der Literaturtage unter www.landshuter-literaturtage.de zum Anhören und Ansehen zur Verfügung stellen.“
Hier ein Programmüberblick:
„Brief an mich selbst“
Bei diesem Projekt kann jeder in einem Brief an sich selbst seine Wünsche und Pläne niederschreiben. Der Brief wird zwei Jahre in einem Tresor im Rathaus aufbewahrt. Im Oktober 2022 wird der Brief an den Absender zurück geschickt – verschlossen, so wie er zwei Jahre zuvor versandt wurde. Man kann sich also jetzt schon darauf freuen, was man in Zukunft von sich lesen wird.
Donnerstag, 19. November: Auftaktveranstaltung
Bei der Auftaktveranstaltung im Rathausprunksaal wird die in Landshut gebürtige Theaterregisseurin Julia Prechsl unter dem Titel „Der Moment nach Jetzt“ Bilder, Szenen und Lieder zum Thema auf die Bühne bringen: eine Zukunftscollage mit Schauspiel und Musik.
(Im Rathausprunksaal, Tickets gibt es ab Anfang November)
Sonntag, 22. November: „Die Waffen nieder!“ mit Lisa Gusel
Die Landshuterin Lisa Gusel unternimmt, begleitet von Markus Mayer am Akkordeon, eine Reise durch das Leben und Wirken der Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843-1914). Suttners Forderung „Die Waffen nieder!“ hat bis heute traurige Dringlichkeit für die Zukunft. (Im Rathausfoyer, Vorverkauf in der Tourist-Info im Rathaus)
Montag, 23. November: Neuerscheinung von Laura Lichtblau
„Schwarzpulver“ heißt der neue Roman der jungen Berliner Autorin Laura Lichtblau. In diesem geht es um die allmähliche Errichtung einer rechtspopulistischen Diktatur in Deutschland: Literatur demonstriert so ihre Aufgabe, ans Politische ranzugehen. Die ehemalige „Spex“-Autorin Lichtblau stellt „Schwarzpulver“ im Rocketclub vor und bringt die passende Musikauswahl mit.
(Im Rocketclub, Vorverkauf in der Buchhandlung Hugendubel)
Dienstag, 24. November: Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn …?
Bernhard Lübbers, Leiter der Staatlichen Bibliothek Regensburg, wird sich in seinem Vortrag mit einigen literarischen Werken der „kontrafaktischen Geschichte“ auseinandersetzen. In diesen geht es um die Frage, wie Geschichte verlaufen wäre, wenn ein historisches Ereignis oder Detail nicht so stattgefunden hätte, wie es geschehen ist. Bekanntestes Beispiel dieses Genres ist der Roman „Vaterland“ von Robert Harris, der mit dem Gedanken spielt, was wohl wäre, wenn Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte.
(Im Rathausprunksaal, Eintritt frei, Ticket ist erforderlich und in der Tourist-Info erhältlich)
Mittwoch, 25. November: Zukunftsbilder von Frauen mit Heidi Prax
In der beliebten Reihe „Bücher und mehr“ der Stadtbücherei stellt Heidi Prax Bücher mit Utopien und Zukunftsbildern von Frauen vor. Prax schlägt dabei einen weiten Bogen von Christine de Pizan, die im 15. Jahrhundert einen frühen feministischen Roman geschrieben hat, bis zu Margaret Atwood und Maja Lund.
(Im Salzstadel, Eintritt frei, Ticket ist erforderlich und in der Tourist-Info erhältlich)
Donnerstag, 26. November: „Die Zeitmaschine“, Science-Fiction-Solo
Theatralisch wird es, wenn Thomas Ecker den berühmten Roman „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells als Science-Fiction-Solo mit Lichteffekten, Musik und Projektionen zum Leben erweckt: Ecker erzählt und liest aus dem Klassiker der Zukunftsliteratur schlechthin, der die Besucher bis in das Jahr 802.701 bringt.
(Im „kleinen theater“, dort gibt es auch die Tickets)
Freitag, 27. November: Thomas Morus, Ray Bradbury, Douglas Adams u.a.
Unter dem Titel „Vom Gestern- ins Morgen-Land“ liest der Theaterregisseur und Schauspieler Heinz Oliver Karbus Texte aus der Vergangenheit über die Zukunft: Historisches von Thomas Morus, Klassisches von Ray Bradbury, Zeitgenössisches von Douglas Adams – und noch einige Schatzfunde mehr aus dem Riesenreich der utopischen Literatur.
(Im Salzstadel, Tickets in der Tourist-Info)
Samstag, 28. November: Severin Groebner, Kabarett
Kabarett gibt es mit dem Wiener Severin Groebner, der sich im Programm „Gut möglich“ diese Fragen stellt: „Was kommt, was geht und was wird gehen? Und was wird uns auf die Nerven gehen?“ Fünfmal schaut Groebner in die Zukunft und findet sich in unterschiedlichen Situationen wieder: bankrott, berühmt, bescheuert, bekehrt und beerdigt. (In der Alten Kaserne, Tickets in der Buchhandlung Dietl und unter www.kulturforum-landshut.de)
Dienstag, 1. Dezember: Jugend-Thriller „Boy in a Dead End“
Der beliebte Autor Karl Olsberg stellt (nicht nur) für junges Publikum seinen Jugend-Thriller „Boy in a Dead End“ vor: Dieser spielt im Jahr 2031. Im Mittelpunkt steht der junge Manuel, der aufgrund einer unheilbaren Nervenkrankheit am ganzen Körper gelähmt ist. Ihm stellt sich die Frage: Wie wäre es, wenn es einen Gehirn-Scan gäbe, der den Gehirnträger unsterblich werden ließe, ihn aber von seinem bisherigen Dasein abtrennen würde?
(Im Salzstadel, Tickets in der Tourist-Info)
Mittwoch, 2. Dezember: Sina Trinkwalder über menschenwürdige Ökonomie
Die erfolgreiche Unternehmerin Sina Trinkwalder stellt ihr neues Buch „Heimat muss man selber machen. Wie wir gemeinsam eine lebenswerte Gesellschaft schaffen“ vor. Darin geht es ihr um die Zukunft einer Ökonomie, die menschenwürdig ist, die Chancengerechtigkeit im Blick hat und nicht auf das Gewinnstreben von wenigen aus ist. Mit ihrer Firma „manomama“ (150 Angestellte) hat Trinkwalder den Beweis angetreten, dass dies möglich ist. Eine Veranstaltung mit Unterstützung des Soroptimist-Club Landshut.
(Im Salzstadel, Tickets in der Tourist-Info)
Donnerstag, 3. Dezember: Premiere „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq
Das „kleine theater – Kammerspiele Landshu“ bringt eine szenische Lesung nach dem Roman „Unterwerfung“ des kühnen französischen Visionärs Michel Houellebecq auf die Bühne. Hier wird mit dem Gedanken gespielt, dass Frankreich in Zukunft von einer islamischen Partei regiert und kontrolliert wird: Wie ging und geht das zu? Welche Stellung bezieht dazu der Held der Geschichte?
(Im „kleinen theater“, dort gibt es auch die Tickets)
Freitag, 4. Dezember: Bestsellerautor Ingo Schulze
Um das Thema Deutschland in jüngster Vergangenheit, Gegenwart und mithin Zukunft geht es an dem Abend mit dem Bestsellerautor Ingo Schulze: Mit ihm unterhält sich Christian Muggenthaler – auch anlässlich des 30. Jahrestags der Wiedervereinigung – zum Thema der Nation und ihrer möglichen Zukunft. Zu hören gibt es auch aus Schulzes jüngstem Roman „Die rechtschaffenen Mörder“.
(Im KOENIGmuseum, Tickets bei Bücher Pustet)
Die Landshuter Literaturtage sind eine Veranstaltungsreihe der Stadt Landshut. Sie werden unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern.
Wichtiger Hinweis:
Das detaillierte Programm der 20. Landshuter Literaturtage ist online unter www.landshuter-literaturtage.de zu finden. Tickets sind ab sofort in der Tourist-Information im Rathaus in der Altstadt und in anderen Vorverkaufsstellen erhältlich.
Bei allen Veranstaltungen werden die jeweils geltenden Schutz- und Hygieneregeln beachtet. Sollte eine Veranstaltung wegen der Corona-Entwicklung nicht stattfinden können, wird der Eintrittspreis vollständig zurückerstattet. Ein gedrucktes Programmfaltblatt wird ab Ende Oktober in der Tourist-Information im Rathaus ausliegen.