Arabien in den 30er Jahren. Texaner finden Öl und das liegt in der gelben Zone, dem Niemandsland zwischen zwei Völkern, die sich Versöhnungskurs befinden. Die einen wollen streng konservativ auf den Reichtum des schwarzen Goldes verzichten, die anderen erhoffen sich davon Fortschritt und ein besseres Leben.
Soviel zum Stoff, aus dem das über zweistündige Wüstenabenteuer gestrickt wurde. Irgendwie entstand daraus ein Verschnitt zwischen einem Märchen aus 1000 und einer Nacht und einem Wild West Film mit Geballere und echten Helden.
Obendrauf kommt noch eine Lehrstunde in Sachen Islam mit dem zentralen Konflikt aus Konser- vativität, der Gefahr der Verwestlichung und Fort- schrittsdenken. Wer legt den Koran wie aus?
Nach 130 Minuten wird der Kinogängen zwar nicht unbedingt schlauer, aber er hat einen Film mit tollen Wüstenpanoramen hinter sich gebracht. Um als monumentales Leinwandereignis in die Analen der Filmgeschichte einzugehen, dazu fehlt dem Streifen eindeutig an der Spannung, der Handlung, den Dialogen und den tragenden Figuren. Leider. Der Stoff hätte viel mehr hergegeben.
Unter'm Strich bleibt ein abwechslungsreiche Abenteuerspektakel zurück, das es aber versäumt auf viele Probleme einzugehen. Das Für und Wieder des Ölreichtums, dem Festhalten an religiösen Prinzipen oder die arabische Kultur interner zu beleuchten.
Regisseur Jean-Jacques Annaud hätte das sicher alles angedacht, aber umgesetzt wurde letztendlich zu wenig.
Szenenbilder:
Trailer:
Originaltitel: Black Gold
Regie: Jean-Jacques Annaud
Darsteller: Tahar Rahim, Mark Strong, Antonio Banderas
Genre: Abenteuer, Drama
Laufzeit: 130 Minuten