Bei einem Besuch im Wasserwirtschaftsamt Landshut informierte sich die Landtagsabgeordnete der Grünen, Rosi Steinberger, grundlegend über die Aufgabengebiete der Behörde und insbesondere über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Kelheim sowie der Stadt und dem Landkreis Landshut, für die das Wasserwirtschaftsamt Landshut zuständig ist. Steinberger nutzte die Gelegenheit, mit Amtsleiter Johannes Schmuker über die Situation des Grundwassers in der Region zu sprechen.
Hierzu hatte die grüne Abgeordnete bereits mehrere Anfragen an die Staatsregierung gestellt.
Die Ergebnisse dieser Anfragen sind für Steinberger alarmierend: „Im Zeitraum von 2011 bis 2013 ist an 17 Messstellen des Wasserrahmenrichtlinien-Messnetzes in Niederbayern eine erhöhte Konzentration von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen (PSM) nachgewiesen worden. Allein im Zuständigkeitsbereich des WWA Landshut sind hiervon 12 öffentliche Wasserversorgungsunternehmen betroffen", warnt die Abgeordnete. „Aktuell sind in Niederbayern vier Aufbereitungsanlagen wegen PSM in Betrieb und drei geplant. Die Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf das Grundwasser sind dramatisch und es besteht dringender Handlungsbedarf", so Steinberger.
Johannes Schmuker erläuterte die Entnahme von Proben, Messungen und die Ermittlung der Daten für den gewässerkundlichen Dienst, welche in den Zuständigkeitsbereich seines Amtes fallen. Die Bewertung dieser Daten für die Wasserrahmenrichtlinie und die Festlegung der Maßnahmengebiete erfolgt durch das Landesamt für Umwelt, die Erarbeitung der Maßnahmenkonzepte zur Verringerung der Einträge von Nitrat und Pflanzenschutzmittel in das Grundwasser obliegt dann der Landwirtschaftsverwaltung. „Die hoch belasteten Gebiete wie z.B. der nördliche Landkreis Landshut müssen zu Maßnahmengebieten erklärt werden", forderte Steinberger.
Die Abgeordnete und der Amtsleiter begrüßen ausdrücklich die Einstellung von Wasserberatern, die die bayerische Landwirtschaftsverwaltung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtline vorgenommen hat. Diese Berater unterstützen die Landwirte nicht nur bei Gewässerschutzmaßnahmen, sondern geben auch Hilfestellung bei der Optimierung der Düngung der Flächen. „Bei allen Anstrengungen muss der Schutz des Grundwassers an erster Stelle stehen", so Steinberger.