„Die Demokratie lebt vom Ehrenamt, das heißt: sie könnte gar nicht existieren ohne Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht" und denen das Gemeinwohl und das Gemeinschaftsleben der Bürger nicht gleichgültig ist.
Diese zentrale Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft und einen auf ihr aufbauenden Staat hat Landrat Josef Eppeneder bei einer Feierstunde im Landratsamt hervorgehoben.
Er zeichnete dabei vier Bürger der Gemeinde Kröning mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten aus: Roswitha Deliano, Horst Härtel, Georg Petermeier und Horst Wolf.
Im Beisein von MdL Gertraud Goderbauer, dem Kröninger Bürgermeister Konrad Hartshauser und von Angehörigen der Geehrten machte der Landrat deutlich, dass das ehrenamtliche Engagement von Millionen Menschen in Deutschland einen unbezahlbaren Wert darstellt – „für den Staat, für die Gesellschaft, auf gut Deutsch: für uns alle".
Das Spektrum der Gebiete, auf denen sich Ehrenamtliche engagierten, sei so vielfältig wie das Leben und wie die Menschen selbst: Es reiche von Sport und soziale Initiativen über Naturschutz, Kultur und Feuerwehrwesen bis hin zu Tierschutz, Hilfe für Opfer von Verbrechen und zu geselligen Vereinigungen.
Unrechtsstaaten – und von ihnen gebe es genügend rund um den Erdball – kämen am besten ohne kluge und bewusste Leute aus und führen am besten mit Leuten, die nur dann etwas tun, wenn man ihnen etwas anschafft. Aber eine Demokratie könne nicht bestehen ohne Menschen, die aus freien Stücken Verantwortung für andere übernehmen und gesellschaftlich wertvolle Aufgaben erfüllen.
Roswitha Deliano ist seit 1970 Organistin und Leiterin des Kirchenchores Kirchberg. Seither gestaltet sie alle Sonntags- und Festgottesdienste, Hochzeiten und Beerdigungen musikalisch, führte der Landrat in seiner Laudatio auf die Kröninger Bürgerin aus. Durch intensive Nachwuchsarbeit sei es ihr zudem gelungen, auch die Zukunft des Kirchenchores zu sichern. Seit 40 Jahre ermögliche sie so vielen Musikfreunden eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung: Sie sei eine Institution in der Gemeinde und Pfarrei Kirchberg geworden.
Ganz ähnlich gelte dies für Horst Härtel, der die Ski-Abteilung des TSV Kirchberg mit begründet habe und seit über 25 Jahren ihr Leiter ist. Die Abteilung mit ihren derzeit rund 180 Mitgliedern – statistisch gehört jeder vierte Bewohner des kleinen Ortes der Abteilung an – habe sich unter der Ägide Härtels kontinuierlich und mit nachhaltigem Erfolg entwickelt. Härtel sei „tragendes Element" der Abteilung, deren Attraktivität das Ergebnis seines außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements sei.
Ein Engagement, das auch Georg Petermeier auszeichnet – in einem Nachbarort und bei einer anderen Sportart, nämlich bei den Xaveri-Schützen Wippstetten, die Petermeier von 1979 bis 2009 als 1. Schützenmeister geführt hat und deren Ehrenschützenmeister er ist.
Ein besonderes Augenmerk hat Petermeier nach den Worten des Landrats in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit stets auf die Jugendarbeit gelegt. Das hervorragende Ergebnis: Heute sind rund ein Drittel der Vereinsmitglieder sehr aktive Jungschützen unter 18 Jahren.
Horst Wolf gehört zu den Gründervätern des TSV Kirchberg und hat wesentlich am Aufbau und der Organisation des Vereins und der Fußballabteilung mitgewirkt, legte Landrat Eppeneder in der Laudatio auf den vierten Geehrten dar: Als Leiter der Fußballabteilung ist er im TSV Kirchberg für die gesamte technische und organisatorische Abwicklung des Spielbetriebs zuständig.
Es ist ihm unter anderem gelungen, Jugendmannschaften die Teilnahme an internationalen Jugendturnieren zu ermöglichen: Durch seine erfolgreiche Jugendarbeit hat er auch beste Voraussetzungen für die Zukunft des Vereins geschaffen.
Das „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern", wie es offiziell heißt, ist auch Anton Schachtner verliehen worden, der bei der Ehrung nicht anwesend war. Schachtner ist seit 1983 in führender Funktion beim TSV Kirchberg ehrenamtlich tätig.