Landshut - hs (24.07.2021) Das Überleben der altehrwürdigen Landshuter Jugendherberge ist vorerst gesichert. Die 44 Stadträte stimmten gestern, Freitagnachmittag, fast einstimmig (nur nicht CSU-Stadtrat Maximilian Götzer) für den (vorläufigen) Fortbestand der Jugendherberge im ehemaligen Ottanianum, ein Bau von Baumeister Bernlochner, der auch schon Mädchenpensionat, Lazarett zum Ende des Zweiten Weltkriegs und während der Nazi-Zeit Parteizentrale der NSDAP war.
Als es noch im Zuge der Wehrpflicht "Zivis" (Zivildienstleistende) gab, konnte die Jugendherberge unter der langjährigen Leitung von Peter Weger (bis 2014) mit diesen jungen Leuten die Kosten für den Betrieb der Jugendherberge zumeist ausgeglichen gestalten.
Doch die letzten Jahre (vor der Corona-Pandemie) verursachte die Jugendherberge mit nur noch 98 Betten in 24 Zimmern Jahr für Jahr beträchtliche sechsstellige Defizite. Die Stadt muss andererseits die nächsten Jahre sparen wo immer es geht. Die Jugendherberge ist keine Pflichtaufgabe. Der Betrieb könnte für einige Jahre stillgelegt oder sogar ganz eingestellt werden. Das markante Gebäude dürfte bei einem Verkauf gutes Geld in die Stadtkasse bringen.
Doch die Jugendherberge hat überraschend viele Befürworter unter den 44 Stadträten. Die Frage ist, ob man einen Neubau nicht auf regionaler Basis realisieren kann, also unter Einbeziehung des bekannt finanzstarken Landkreises oder/und auch des Bezirks. Eine so reiche Gemeinde wie Ergolding (13.000 Einwohner) mit gut 60 Millionen Euro Guthaben in der Gemeindekasse, könnte der Stadt den Neubau und den Betrieb einer Jugendherberge in guter Nachbarschaft sogar locker ganz abnehmen. Ergolding leistet ja auch keinerlei Zuschüsse für die Sanierung der Eishalle oder den Neubau der Stadttheaters. Eine eigene Jugendherberge würde die BMW-Marktgemeinde Ergolding durchaus schmücken.