Der Landshuter Zweckverband für Berufsschulen mit OB Rampf und Landrat Dreier an der Spitze weist jüngste Forderungen aus Passau als weit überzogen bezüglich der Einteilung dr Sprengel für Berufsschüler zurück. Es kam zu heftigen Vorwürfen und Forderungen von Seiten der Passauer Berudschulvertreter und Politiker. In einer gemeinsamen Presseerklärung halten OB Hans Rampf und der neue Landrat Peter Dreier im Klartext dagegen:
Immer weniger junge Menschen wachsen heran im wirtschaftlich enorm starken, aber extrem geburtenschwachen Deutschland – um sie entbrennt vielerorts ein Wettbewerb, in der Wirtschaft, aber auch unter den Schulen: Das ist der Hintergrund für Misshelligkeiten um geplante Festlegungen für die beiden großen Berufsschul-Sprengel Niederbayerns – die Einzugsbereiche der Berufsschulen in Landshut und Passau. Im Vorfeld der Festsetzung, die die Regierung von Niederbayern vornehmen wird, sind nun von Passauer Seite harsche Vorwürfe gegen die Regierung und den Landshuter Berufsschulzweckverband erhoben worden. OB Hans Rampf, der Vorsitzende des Zweckverbandes berufliche Schulen Landshut (Stadt und Landkreis), und sein Stellvertreter in dieser Funktion, Landrat Peter Dreier, haben sich daher in einem Brief an Regierungspräsident Heinz Grunwald gewandt, in dem sie sich für eine gerechte Lösung der Fragen und gegen überzogene Forderungen aussprechen. Und sie haben gleichzeitig die fünf Landtagsabgeordneten aus dem Landshuter Raum angeschrieben und an sie appelliert, mit ihnen in dieser Sache an einem Strang zu ziehen.
Worum geht es? Wie die Passauer Neue Presse (PNP) berichtet, haben mehrere Verbandsräte des Berufsschulverbandes Passau und auch ein Passauer Schulleiter bei einer Sitzung des Verbandsrates offenbar kräftig vom Leder gezogen. Dem Landshuter Berufsschulzweckverband wurde laut dem PNP-Bericht vorgeworfen, dass sich Landshut gegenüber Passau lauter Vorteile verschaffen wolle.Ein Berufsschul-Direktor verstieg sich gar zu der Bemerkung, dass die „Qualität und Ausstattung" der Passauer Berufsschulen bekannt sei, die Landshuter Einrichtungen hätten es dagegen „nicht geschafft, die Schüler an sich zu binden" im Bereich des Ausbildungsberufs Fachinformatiker / Fachrichtung Anwendungsentwicklung.
Für den Fall, dass die Regierung die Sprengeländerungen wie geplant umsetzt, wird mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht gedroht. In ihrem Schreiben an Regierungspräsident Grunwald bringen OB Rampf und Landrat Dreier Sachlichkeit in die Diskussion: Bislang hat es ein Wahlrecht für Auszubildende in diesem zukunftsträchtigen und daher auch beliebten Beruf gegeben, in der zehnten und elften Klasse entweder in Landshut oder in Passau die Berufsschule zu besuchen. Für die zwölfte, die letzte Klasse, war bislang Passau verpflichtend. Die Folge: Viele Betriebe, auch zum Beispiel solche mit Sitz in Geisenhausen oder Vilsbiburg, und die Auszubildenden selbst bevorzugten Passau und machten sich von Anfang ihrer Ausbildung an auf den für sie doch recht weiten Weg in die Dreiflüssestadt.
Das Motiv liegt auf der Hand: Mit Blick auf die wichtige Abschlussklasse müssen sie somit keinen Schulwechsel meistern. Nunmehr soll es für diesen Zukunftsberuf niederbayernweit verbindlich zwei Schulsprengel geben – und auch für einen weiteren attraktiven Beruf, den des Fachinformatikers/Fachrichtung System-Integration wäre dies wünschenswert.
Während man beim Berufsschulverband Passau darin offenbar eine „massive Beschneidung" des Berufsschulstandorts Passau wittert, halten OB Rampf und Landrat Dreier verbindliche Regelungen für gerecht, sachlich richtig und vorteilhaft gerade auch für Schüler und Ausbildungsbetriebe: Das wisse und kenne man ja aus den vielen anderen Berufssparten, für die es klare Sprengel-Aufteilungen gibt.
Der Sprengel der Berufsschule 1 in Landshut soll für die Fachinformatiker voraussichtlich umfassen: Stadt und Landkreis Landshut, die Landkreise Dingolfing-Landau, Kelheim, den westlichen Teil des Landkreises Rottal-Inn sowie Stadt und Landkreis Straubing-Bogen. Zum Sprengel der Berufsschule 1 in Passau sollen gehören: Stadt und Landkreis Passau, die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Regen und der östliche Teil des Kreises Rottal-Inn.
Es sei im Übrigen nicht so, dass durch die vorgesehenen Neuregelungen nur den Passauer Berufsschulen etwas weggenommen werden solle, machen die beiden Spitzenvertreter des Berufsschulzweckverbandes Landshut weiter deutlich in ihrem Schreiben an Regierungspräsident Grunwald: Bislang, und zwar seit vielen Jahren, ist die Berufsschule 1 das Kompetenzzentrum für einen weiteren zukunftsträchtigen Ausbildungsberuf – für die Mechatroniker ganz Niederbayerns. Derzeit investiere der Zweckverband Landshut mit Fördermitteln des Staates erhebliche Summen in die Fachausstattung für den Unterricht in Mechatronik.
Rampf und Dreier unterstreichen, sie könnten es nicht akzeptieren, dass durch eine geänderte Sprengellösung faktisch das Landshuter Kompetenzzentrum für Mechatroniker geschwächt werde. Sie verweisen dabei darauf, dass es in Passau bislang keine Einrichtungen für den Unterricht in Mechatronik gibt und daher in Passau gegebenenfalls erhebliche (Doppel-)Investitionen notwendig würden.
Im Bild oben: Die Regierung von Niederbayern plant derzeit Neufestlegungen von Schulsprengel für IT-Ausbildungsberufe: OB Hans Rampf und Landrat Peter Dreier haben nun mit Nachdruck Behauptungen aus dem Berufsschulverband Passau zurückgewiesen, laut denen die Landshuter Berufsschule bevorzugt würde. Das Bild zeigt eine Planskizze der Landshuter Berufsschule 1 nach Abschluss von Teilneubau und Generalsanierung.
in dieser Sache an einem Strang zu ziehen.