v. l.: Katharina Mühlebach-Sturm, Brigitte Keller-Mikschl, Andrea Finger, Helmut Ramsauer, Alexander Putz, Claudia Weindl, Mascha Sidorova-Spilker, Edona Hoti, Dr. Fritz Pörnbacher, Dr. Georg Ohmayer, Andrea Stelzl und Franz Göbl. - Foto: Stadt Landshut
Landshut - pm (16.12.2022) Jugendliche, die sich auch außerhalb der Schule für die Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, also die MINT-Fächer, interessieren, sind beim Projekt „Zukunftswerker – alle Talente MINTnehmen“ genau richtig. Es sind MINT-Werkstätten mit festen und variablen Standorten zu unterschiedlichen gängigen MINT-Themen mit dem Schwerpunktthema Ernährung geplant. MINT-Themen werden für die Jugendlichen von zehn bis 16 Jahren anschaulich, erlebbar und greifbar gemacht.
Das Projekt „Zukunftswerker“ wird mit außerschulischen MINT-Angeboten in der Region Landshut flächendeckend umgesetzt. Durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wurden dem neugegründetem MINT-Cluster Fördermittel zur Verfügung gestellt, um außerschulische MINT-Aktivitäten in der Region Landshut durchzuführen. Zusammen mit der Stadt Landshut als Verbundkoordinator sind an der Durchführung des Projekts „Zukunftswerker“ die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut, das MINT Forum Bayern e.V., Silicon Vilstal gUG, DOM e.V. (Deutsch-Russisches Haus für Begegnung, Bildung und Kultur in Landshut) und Weltacker Landshut e.V. beteiligt.
Zum Start trafen sich diese Woche alle Beteiligten im Neuen Plenarsaal des Rathauses in der Altstadt. Andrea Stelzl, die Leiterin der MINT-Region der TH Deggendorf, war erstmals mit dabei. Sie betonte noch einmal, welche Rolle das Projekt „Zukunftswerker“ spielt: „Jedes Engagement für außerschulische Aktivitäten ist richtig und wichtig und bringt ganz Niederbayern als innovativen Standort weiter. Das ergibt sich auch aus den Herausforderungen Klimawandel und Digitalisierung und dem daraus resultierenden allgegenwärtigen Fachkräftemangel in Ausbildungsberufen und Ingenieurswissenschaften. MINT ist als grundlegende Zukunftskompetenz in allen Branchen ein wesentlicher Baustein. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Regionale MINT-Netzwerke sind ein Katalysator für die MINT-Bildung.“ Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, Präsident der Hochschule Landshut, stieß ins selbe Horn. Gute Fachkräfte im MINT-Bereich seien essentiell für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Region. „Durch die frühzeitige Erkennung und Förderung von MINT-Talenten kann dem Fachkräftemangel gezielt entgegengewirkt werden“, zeigte er sich optimistisch.
Dem konnte Oberbürgermeister Alexander Putz nur beipflichten: „Das Thema Fachkräftemangel wird in Zukunft noch eine Bedeutung bekommen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können, und das in allen Bereichen. Vor allem können wir es uns in Zukunft nicht erlauben, dass jemand auf der Strecke bleibt, denn jeder kann in seinem Element etwas erreichen.“
Um junge Menschen ganz konkret für die MINT-Fächer zu begeistern, sind im Rahmen des Projekts „Zukunftswerker“ verschiedene Formate geplant, welche sich durch Experimentieren, gemeinsames Konstruieren und Erdenken von Lösungen die Bereiche der Mathematik (z.B. Mathematik-Kabinett), der Naturwissenschaften (z.B. Chemie und Biologie im Alltag oder Physik mit Kugelbahnsystemen) sowie Informatik und Technik (z.B. Robotik, CAD, 3D-Druck, Löten von Elektronik-Bausätzen) erschließen. Mit einer mobilen MINT-Werkstatt werden neue Wege gegangen und vorhandene Angebote in alle Teile der Region Landshut getragen.
Die Hochschule Landshut plant zudem das Format Mittwochs-MINT. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern im Alter von zehn bis 14 Jahren einen anwendungsorientierten und praxisnahen Einblick in MINT-Themen und MINT-Wissenschaften zu ermöglichen und sie für technische Themengebiete zu begeistern. Die Jugendlichen lernen dabei an der Hochschule „Geheimnisse der Technik“ in verschiedenen Workshops in Seminarräumen und technischen Laboren der MINT-Fakultäten kennen.
Eine weitere feste MINT-Werkstatt wird in Form des offenen Angebots durch den Nachbarschaftstreff DOM eingeführt. Im offenen Angebot werden Räume zu bestimmten Zeiten sowie Ansprechpartner zur Verfügung stehen, wenn Jugendliche eigenständig arbeiten möchten, beispielsweise zur Vorbereitung eines Referats, um Prozesse aus der Schule zu begreifen oder einfach nur aus Interesse an naturwissenschaftlichem Arbeiten.
Bei den regelmäßigen Ideenwerkstätten der Initiative Silicon Vilstal wird das spielerische Entdecken und die Eigenkreativität der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen. Diese wird zusammengeführt mit digitalen Medien wie z.B. Virtual Reality, handwerklichem Arbeiten und moderner Technik. Die Ideenwerkstätten von Silicon Vilstal basieren auf einem „virtuellen Maker Space“, d. h. den Produktionsressourcen regionaler Betriebe wie 3D-Druckern, Lasercuttern oder Textildruckern.
Im Landshuter MINT-Cluster soll besonders das MINT-Thema Ernährung beleuchtet werden. In Veranstaltungen zu Fragen der Welternährung und zu Aspekten der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln werden MINT-Themen bearbeitet. Dabei können sich die Jugendlichen nicht nur informieren und über das eigene Konsumverhalten diskutieren, sondern auch bei unterschiedlichen Tätigkeiten wie Aussaat, Pflege, Ernte und Verarbeitung mitarbeiten und in Experimenten naturwissenschaftliche Aspekte aus Chemie, Physik und Biologie entdecken.
Weiterhin werden die Projektaktivitäten durch die regionale Wirtschaft, den weiterführenden Schulen sowie gemeinnützigen Vereinen aus der Region tatkräftig unterstützt. In Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben sind beispielsweise verschiedene Aktionen wie etwa ein „MINT Pass“ geplant.
Um alle MINT-Angebote in der Region zu bündeln, wird die Stadt Landshut einen Webauftritt der Zukunftswerker schaffen, über die die Angebote auch gebucht werden können.