Die Beerdigung fand auf dem Hauptfriedhof (Foto) statt. Die Stiftsbasilika St. Martin war gestern, Dienstag, zuvor um 10 Uhr beim Requiem für Staatssekretär a.D. und Ehrenbürger Dr. Herbert Huber voll besetzt. Neben den Famiienangehörigen kamen viele prominente politische Weggefährten des am 3. Januar Verstorbenen. Oberbürgermeister Hans Rampf nannte Huber in St. Martin einen "guten Freund und Ratgeber".
Rampf erinnerte an die Verleihung der Ehrenbürgerwürde am 18. November 2009 und an die Feier zu seinem 80. Geburtstag (3.2.1935) vor einem Jahr im Rathausprunksaal, wo Huber in einer spontanen Rede an seine CSU appellierte, doch wieder zusammenzufinden. Für die Bayerische Staatsregierung sprach in der Basilika der erst 44-jährige Staatssekretär Bernd Sibler zu den Trauergästen. Er rühmte Huber als "Vorbild" im harten politichen Alltag und als "feinsinnigen Menschen". Landshut und ganz Bayern verliere mit ihm eine "große Persönlichkeit". Aus der Politik kamen auch die ehemaligen Generalsekretäre Dr. Thomas Goppel, Dr. Otto Wiesheu sowie der frühere Umweltminister Otmar Bernhard.
Natürlich waren auch die Landshuter Politiker prominent und zahlreich vertreten, allen voran Regierungspräsident Heinz Grunwald, MdL und CSU-Vorsitzender Helmut Radlmeier, Landrat Peter Dreier, Alt-Oberbürgermeister Josef Deimer mit Gattin Hildegard, über Jahrzehnte nicht nur politisch eng verbunden mit dem Landshuter Abgeordneten und Staatssekretär, der z.B. maßgeblich für die Beschafffung der Finanzmittel zum Bau des 1470 Meter langen Hofberg-Tunnels beteiligt war. Damals eine Entscheidung des Stadtrats mit nur einer einzigen Stimme Mehrheit. Auch der politische wie auch enge persönliche Freund von Herbert Huber, Bezirkstagspräsident a.D. Manfred Hölzlein, seit 1972 ununterbrochen auch Stadtrat, war mit seiner Gattin Ilse dabei.
Unter den Fahnenträgern war auch Stadtrat Norbert Hofmann mit einer kleinen, quadratischen Fahne: "Einjährig-Freiwilligen-Verband Landshut", gegr. 1903
Beinahe heitere Töne schlug in seinem Nachruf in St. Martin Dr. Ernst Pöschl als Vorsitzender der "Förderer" an. Er beschrieb vorzugsweise den langjährigen begeisterten Hochzeiter Herbert Huber. Vor allem sei er ihm als markanter berittener Pauker der kaiserlichen Fansarenbläser in Erinnerung. In der Tat war dies eine Paraderolle Hubers, lange Zeit auch an der Seite des legendären Maximilian Spitzlberger. Zuletzt war Huber als Dominikaker aktiv bei den Umzügen der Landshuter Hochzeit zu sehen. Und Dr. Pöschl sprach augenzwinkernd natürlich auch als Vertreter eines weltweit bekannten Tabakwarenunternehmens. Also rühmte er die Liebe, ja Leidenschaft des Verstorbenen zum Schnupftabak. Das sei Ausdruck einer bayerisch bodenständigen "Genussfreude" gewesen. Dr. Pöschl lernte Herbert Huber denn auch bei den "Hochzeiten" als "begnadeten Erzähler und Redner" kennen.
Das Requiem zelebrierte Monsignore Stiftspropst Dr. Franz Baur. Er ließ in seiner Rede das imposante Lebenswerk des Verstorbenen Revue passieren: den außerordentlich erfolgreichen Politiker auf lokaler und überregionaler Ebene sowie den Unternehmer, aber auch den tiefgläubigen Menschen, der vor wichtigen Entscheidungen laut eigenem Bekunden stets gebetet habe. Freilich habe Huber auch gelitten, dass er nach der Trennung von seiner ersten Gattin danach zeitlebens auf den Empfang der heiligen Kommunion verzichten mußte.
Unter den Trauergästen waren besonders viele Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) Landshut, dem Huber sein Leben lang verbunden war. Und da war unter den Fahnenträgern noch eine kleine, feine, quadratische, schwarz-weiß-grüne Fahne, die der junge FDP-Stadtrat Norbert Hoffmman trug. Die Aufschrift: "Einjährig-Freiwilligen-Verband Landshut" - gegründet 1903. - Die Beerdigung fand um 12.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. /hs