Bei der Vorstandssitzung der Landshuter CSU am Mittwochabend (21.05.) im Sportheim TV 64 kam es zu keinerlei Meuterei und auch zu keinem Scheibenschießen gegen den Parteivorsitzenden MdL Helmut Radlmeier (47) wegen den überraschend erneut nicht gewonnen Wahlen zum 2. und 3. Bürgermeister.
Es wird jedoch am Mittwoch, 11. Juni, eine CSU-Mitgliederversammlung geben.
Schon vor der CSU-Krisensitzung hat sich eine Art Entwarnung angedeutet. Neu-Stadtrat Thomas Haslinger, der nicht nur JU-Chef, sondern auch einer von drei stellvertretenden CSU-Vorsitzenden ist, hat im internen Gespräch mit Fraktionschef Rudolf Schnur an Rande der Vernissage zur Ausstellung "Tyrannei und Demokratie im 20. Jahrhundert" angedeutet, dass er bei der CSU-Vorstandssitzung am gleichen Abend vor allem zuhören wolle. Also kam es gestern zu keiner Diskussion bezüglich der Person des Parteivorsitzenden. Stadtrat Ludwig Zellner (59), der noch in der Fraktionssitzung so richtig Dampf angelassen hatte, war gestern Abend zunächst Gast beim Wirtschafts-Treff in der Sparkassenarena, ebenso wie Oberbürgermeister Hans Rampf. Zellner ist ebenfalls, wie auch Gabriele Sultanow (50), einer der drei Vize-Vorsitzenden an der Seite von Radlmeier. Die CSU-Mitgliederversammlung findet jetzt innerhalb von drei Wochen statt. Bis dahin ist auch die Eruopawahl (25.5.) gelaufen. Die CSU erwartet ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. Das läßt die Narben der verlorenen BM-Wahlen leichter heilen.
Der neue CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur (53) möchte endlich die Sachpoltik in den Vordergrund stellen. Die vier CSU-Stadträte der Landshuter Mitte sollen ihrerseits zur Rückkehr in die CSU-Fraktion oder wengistens zum taktischen politischen Schulterschluß bereit sein, wenn die CSU den Vorsitzenden austauscht. Danach sei sogar ein gemeinsamer OB-Kandidat bzw. eine OB-Kandidatin möglich. "Wir haben derzeit keinen sich direkt anbietenden Kandidaten", meint der erst 27-jährige Doktorand Thomas Haslinger, den einige schon auf dem Wunschzettel als Rampf-Nachfolger haben. Er hat gestern seine erste Sitzung als Mitglied des Verkehrssenats - Leitung 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner - bestritten und sich sogleich an der Seite von Wili Hess und Maxi Götzer siebenmal zu Wort gemeldet. Nur Stadtrat Lothar Reichwein brachte es auf noch mehr Wortbeiträge. Bei den Grünen mischte Neu-Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme bei seiner Paradedisziplin engagiert mit. Es ging ja über eine Stunde vor allem darum, wie man aus Landshut eine deutlich radfahrerfreundlichere Stadt machen kann. Derzeit nutzen erst 18 Prozent der Landshuter das Rad zur Mobilität. Bis 2020 sollen es 22 Prozent werden.
In München und Nürnberg nutzen vergleichsweise schon weitaus mehr das Fahrrad. Kopenhagen ist mit 36 Prozent Radfahrern Europameister.
In der mittlerweile 66.500 Einwohner großen Stadt Landshut gibt es fast 34.000 Autos. /hs