Tour der Landshuter Grünen durch die Liebenau.
Landshut – pm (04.08.2021) In den Landshuter Westen führte kürzlich der zweite Spaziergang der Landshuter Grünen im Rahmen der Reihe „Grenzgänge-mittendrin“ . Christoph Rabl, Sprecher des Arbeitskreises Stadtentwicklung der Landshuter Grünen erläuterte den gut dreißig interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Idee der „Grenzgänge-mittendrin“, nämlich:
die Potentiale einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung aufzuzeigen und stärker in der Stadtpolitik zu verankern. Beim Grenzgang Liebenau träfen kleinräumig die verschiedensten Nutzungsansprüche zusammen und fächerten sich in ein vielfältiges Netzwerk an Lebensräumen auf.
An der ersten Station in der Wendelsteinstraße mit Blick auf Burg und Stadt am Rande der Isarauen trafen die Teilnehmer mit Frau Stefanie Thomas, Vorsitzende des Stadtverbands Landshut Bayrische Kleingärten e.V. zusammen. Angeregt diskutierte man über die steigende Nachfrage nach Schrebergärten und deren positive Wirkungen für die Bewohner der Stadt als puffernde Grenze im Übergangsbereich von Stadt, Landwirtschaft und Natur.
Gleich angrenzend hierzu befindet sich, würde man den Vorschlägen der Stadtverwaltung folgen, ein potentieller Standort für eine neue Jugendherberge. Der ehemalige Leiter der Jugendherberge Landshut, Peter Weger, vertrat eindrücklich einen anderen Standpunkt: die Landshuter Jugendherberge an ihrem gegenwärtigen Standort im Stadtzentrum besitze ein Vorzugs- und Alleinstellungsmerkmal , das weiterentwickelt werden sollte.
Die Route führte weiter zur Sylvensteinstraße an den alten Walnussbaum, unter dessen Blätterdach die Gruppe auch einen kleinen Regenschauer trocken überstehen konnte. Christoph Rabl erläuterte anhand zahlreicher Beispiele wie - im Unterschied zum derzeitigen Bebauungsplanentwurf - durch geschickte Kompensationsideen und multifunktionale Nutzungen eine dichte Neubebauung auch im Einklang und mit Vorteilen für die Anwohner gelingen kann. Quartiersgaragen statt Tiefgaragen und Mobilitätskonzepte, um die Belegung des Freiraums durch den Autoverkehr zu reduzieren und zugleich Aufenthaltsraum für alle Bürger dazuzugewinnen - dies waren nur einige der Themenkomplexe, die diskutiert wurden.
Am Bolzplatz wurde für alle offensichtlich, was eine Erschließung von Bauprojekten entlang der alten Trasse der Inneren Westtangente für das ganze Viertel bedeuten würde: Einen unwiederbringlichen Verlust an Naturraum, Lebensqualität und Wegesicherheit der Kinder zu den Spielplätzen und dem Naturraum der Auen. Die Anwohner äußerten sich daher sehr erfreut darüber, dass dieser Teil der Bebauung nunmehr „auf Eis gelegt“ sei.
Die letzten Stationen bildeten die Sportanlagen der Dirt-Biker und der Skater, die sich harmonisch in das Areal des Auwalds einbetten. Besonders bemerkenswert: ihren „bibertrail“ haben die jugendlichen dirtbiker nicht nur selbst geplant, sondern auch gebaut, praktisch ohne kommunale Zuschüsse.
Die Skater wiederum machten im Gespräch auf die dringende Notwendigkeit der Sanierung bzw. Neuerrichtung Ihrer geliebten und viel genutzten Sportanlage aufmerksam. Dies nahm Christoph Rabl auf: „Skaten ist olympisch, fördern wir jetzt den Nachwuchs, auch in Landshut!“
Der nächste „Grenzgang – mittendrin“ findet am Samstag, 11. September, um 16 Uhr in Achdorf statt, Treffpunkt ist am Bahnübergang Metzental.