Deutschland - hs (26.09.2021) Nach der letzten Diskussion (23.09.) in der ARD und im ZDF mit den drei Kanzlerkandidaten und den Parteivorsitzenden von FDP, Linken, CSU und AfD soll es mehr denn je heute am Wahlsonntag zu einem Kopf-an-Kopfrennen zwischen dem SPD-Kandidaten Olaf Scholz (63) und dem CDU/CSU-Kandidaten Armin Laschet (60) kommen.
Scholz soll nur noch einen Punkt (26 %) vorn liegen gegenüber Laschet (25 %). So die Umfragewerte von Allensbach. Andere Wahlforschungs-Institute melden weiterhin einen Vorsprung der SPD von 2 bis 3 Prozent.
Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (40) hat sich die letzten Tage in den persönlichen Umfragewerten wieder leicht verbessert. Vor allem bei den Sympathiewerten liegt sie sogar knapp vor Laschet. Die Grünen dürften mit 17 % klar die drittärkste Kraft vor der FDP (11,5 %) werden. Die Linken können wohl ihr Wahlergebnis von 2017 (9.7 %) nicht mehr erreichen. Die Umfragen geben den Linken nur noch 6 bis 7 %. Das dürfte nicht für eine Beteiligung an einer Koalition von SPD, Grünen und Linken reichen. Laschet hat im Verein mit Bundeskanzlerin Merkel die letzten Tage vor allem gegen ein derartiges Links-Bündnis getrommelt.
So wurde vor vier Jahren (2017) bundesweit gewählt - in Klammern die letzten aktuellen Umfragewerte:
CDU/CSU 32,9 % (aktuelle Umfragen 25 %)
SPD 20,5 % (26 %)
Die Grünen 8,9 % (17 %)
FDP 10,8 % (10,5 %)
AfD 12,6 % (10 %)
Die Linke 9,2 % (7 %)
Sonstige 5,1 % (7,5 %)
Die Wahlbeteiligung betrug 2017 knapp 76 %
28 % der bundesweit Wahlberechtigten nutzten 2017 die Briefwahl. Bei dieser Wahl 2021 wird mit über 40 % Briefwählern gerechnet.
Unmittelbar nach 18 Uhr werden heute von allen Fernsehsendern und Rundfunkanstalten erste Hochrechnungen veröffentlicht.
Heute malt Politik-Forscher Karl-Rudolf Korte in "Bild"-Online sogar das Putsch-Gespenst innerhalb der CDU/CSU für den Fall an die Wand, dass Laschet die Wahl eindeutig desaströs verliert und damit die Chancen auf eine Regierungsbildung unter seiner Führung dahinschwinden.
Kanzlerkandidatin Annalene Baerbock kann sich immerhin bei einer sehr wahrscheinlichen Regierungsbeteiligung der Grünen aüf die Rolle als Vizekanzlerin freuen. Sie darf sich dann quasi einen dazugehörigen Ministerposten (Außenministerin?) selbst auswählen. In der Außenpolitik kann man am leichtesten und effektivsten Sympathiepunkte für künftige Wahlen sammeln.