Ja, so schnell kann es gehen. Noch am Sonntagabend hatte Stadträtin Margit Napf allen Grund zum Feiern. Sie spendierte gegen Mitternacht, als ihr Wiedereinzug in den nächsten Stadtrat auf der Liste der Bürger für Landshut (BfL) feststand, selbst mitgebrachten "Mumm"-Sekt. Am Donnerstag bei der ofiziellen Eröffnung der Umweltmesse mußte die Stadträtin schmerzlich zur Kenntis nehmen, dass ein Stadtratsmandat nicht automatisch die Eintrittskarte für die Eröffnungfeier der Umweltmesse bedeutet. Die Hausherrin, Andrea Lapper, bei der letzten Wahl Kandidatin der CSU auf einem hinteren Rang, 2004 selbst Mitglied der Bürger für Landshut bei der ersten Wahl von OB Hans Rampf, zeigte der BfL-Stadträtin die "Rote Karte", Platzverweis.
Napf mußte sogleich - freilich heftig protestierend und per Handy telefonierend . die Halle verlassen, Lapper war als geschäftsführende Gesellschafterin der Umweltmesse gGmbH mit den Rechten einer Hausherrin ausgestattet. Die Stadträtin war irrtümlich der Meinung, die Eröffnungsfeier sei "öffentlich", also für alle zugänglich, zumal sie selbst im Aufsichtsrat der Messe-Gesellschaft sitzt. Doch dem war nicht so. Die Ehrengäste wurden persönlich geladen. Die Stadträtin Napf stand da nicht auf der Ladungsliste. Lapper hätte vielleicht auch den Schirmherrn, OB Hans Rampf, um Rat fragen können.
Offensichtlich war da mit der selbtbewußten Stadträtin noch eine Rechnung offen. Ihre Tochter war ehemals Geschäftsführerin der Umweltmesse. Es kam zu Unstimmigkeiten. Die Tochter der Stadträtin wurde entlassen. Margit Napf selbst war nach eigenem Bekunden anfangs sogar selbst ehrenamtlich rund um die Umweltmesse tätig. Und sie war damals auch noch CSU-Stadträtin. Sie ist ja erst nach der Wahl 2008 zu den Bürgern für Landshut gewechselt. Jetzt will sie angeblich wieder zur CSU zurück. Doch dort wird wohl Rudolf Schnur, Mitgesellschafter der Umweltmesse gGmbH, der neue CSU-Fraktionsvorsitzende.
Margit Napf wollte den Messe-Machern. so bekundet sie jetzt, angeblich nur gratulieren und ihre Hochachtung zum Ausdruck bringen. - Nun ja, Andrea Lapper hat es auf der CSU-Liste nicht in den Stadtrat geschafft. Margit Napf auf der BfL-Liste sogar als Beste. Das wird sie trösten und am Abend war ihr bei einem großen Empfang im Fritz-König-Museum für den Gestaltungsbeirat schon nichts mehr anzumerken.
Oberbürgermeister Hans Rampf wird wohl vermittelnd tätig werden. Er ist ja beiden sehr gewogen. /hs