Die Junge Liste (JL) ist vor allem deshalb zur Stadtratswahl angetreten, um Bewerbern bzw. Bewerberinnen unter 35 Jahren eine Chance zu geben. Das Ergebnis: Nur zwei haben es auf der JL-Liste geschafft: Der JU-Chef und stellvertretende CSU-Vorsitzende Thomas Haslinger (27) und seine Freundin Karina Haberberger (27), eine Immobilienkauffrau. Vor allem Haslinger hätte sicherlich auch auf der CSU-Kandidatenliste als CSU-Vize einen aussichtsreichen Listenplatz bekommen. Bei der CSU haben es Philipp Wetzstein (28) sowie Maxi Götzer (24, im Bild mit OB Rampf) auf Anhieb in den Stadtrat geschafft.
Politikstudent Götzer wurde am Wahltag (16.03.) erst 24 Jahre alt. Diese beiden sind also im Schnitt jünger als das JL-Duo. Erster Nachrücker auf der JL-Liste ist der 35-jährige Marco Altinger, der einen fulminanten persönlichen Wahlkampf bestritten hat.
Dass das JL-Duo im neuen Stadtrat eine Fraktionsgemeinschaft ausgerechnet mit dem 73-jährigen Bernd Friedrich von den "Bürgern für Landshut" (BfL), dem bissigsten Kritiker von Oberbürgermeister Hans Rampf, eingeht, darf wohl in den Bereich der eher abenteuerlich riskanten Spekulationen verwiesen werden. Wenn schon, dann bietet sich für Haslinger/Haberberger eine Fraktionsgemeinschaft mit dem bisher jüngsten Stadtrat Norbert Hoffmann (30, FDP) an, falls das JL-Duo keine Ausschußgemeinschaft mit der CSU-Fraktion (13 ASitze) bildet.
Stadträtin Margit Napf (78) hat uns gestern per Telefon versichert, dass sie ganz gewiss ihr Stadtratmandat nicht an die "Bürger für Landshut" zurückgeben werde. Sie will vorerst parteilos im Stadtrat bleiben und die Entwicklung im neuen Stadtrat (ab 1. Mai) erst einmal abwarten. Die "Bürger für Landshut" verlieren für den Rest der Stadtratsperiode ihren Fraktonsstatus samt Büro im Rathaus und Teilzeitsekretärin. Das wird vor allem den bisherigen BfL-Fraktionschef Friedrich sehr schmerzen. Zweite BfL-Stadträtin ist noch Rosemarie Schwenkert (78), Sie gehört dem nächsten Stadtrat nicht mehr an. /hs