Erfreut zeigte sich der Regensburger Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss bei der Landessynode in Bayreuth auch die „einzige evangelische Landtagsabgeordnete aus dem ostbayerischen Raum, Ruth Müller aus Pfeffenhausen, zu treffen. Die SPD-Landtagsfraktion hatte zu einem abendlichen Empfang der Synodalen eingeladen,um den Kontakt zwischen Politik und Kirche zu pflegen.
Müller ist zugleich auch im Kirchenvorstand der Rottenburger Dreieinigkeitskirche aktiv und die Präsidentin der Dekanatssynode, die an diesem Samstag in Dingolfing tagt. Die Landessynode ist die Vertretung der Protestanten in Bayern, das evangelische Kirchenparlament. Sie hat weitreichende Befugnisse: Sie verabschiedet Kirchengesetze, beschließt den Haushalt und wählt alle zehn Jahre den Landesbischof. Ein wichtiger Unterschied zur katholischen Kirche. Denn dort ernennt der Papst die Bischöfe.
In der Synode sind auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Die Kirchenverfassung schreibt vor, dass Pfarrer und Dekane nicht die Mehrheit haben dürfen. Auf der Tagung der Synodalen in Bayreuth wurde aber auch zu politischen Themen Stellung bezogen: So verabschiedete die Synode einen Aufruf, sich an den Wahlen zum europäischen Parlament zu beteiligen. Ziel müsse ein soziales und solidarisches Europa sein, das als Grundlage das christliche Menschenbild habe.
Mit Sorge betrachte man, dass viele Menschen in Europa arm und armutsgefährdet seien und Radikalismus und Nationalismus den sozialen Frieden gefährde. Mit antieuropäischen Parolen sei niemanden geholfen, solidarisch müsse daran gearbeitet werden, die Lebensbedingungen aller Menschen in Europa zu verbessern und dazu müssten die Staaten und Menschen beitragen, denen es gut gehe.