Zum zweiten Mal finden in diesem Jahr in der gotischen Rochuskapelle an drei Samstagen im Mai wieder die Frühlingskonzerte statt. 2014 stehen sie unter dem Motto „Saitenklänge". Es werden besondere Saiteninstrumente aus drei Kontinenten vorgestellt - die Flamencogitarre (Spanien), die Kora (Westafrika) und die Sitar (Indien). Die musikalische Reise beginnt am 10. Mai mit Cuentos del Sur in Andalusien.
Mit feuriger Flamencogitarre, virtuosem Violoncello und Gesang nehmen die beiden Musiker Ricardo Volkert und Jost Hecker ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch den Süden Spaniens. Im Gepäck haben sie traditionellen Flamenco, andalusische Volkslieder und wunderschöne Vertonungen von spanisch-sprachigen Dichter (Pablo Neruda, Federico García Lorca, u.a.).
Orte und Zeiten werden durchquert. Von den Tavernen und Gassen der Dörfer und Städte, von Granada, Cádiz und Sevilla geht es an die Strände und in die Gebirge Andalusiens, beladen mit Romanzen, Rumbas und Balladen. Eine magisch-poetische Bilderwelt öffnet sich mit spannenden und interessanten Geschichten über Land und Leute - von der Vergangenheit ins Heute, Geschichten über Poeten und Banditen, Heilige und Sünder – Geschichten aus dem Süden.
Weiter geht die Reise am 17. Mai nach Westafrika zur Musik der Griots. Jalli Yusupha Kuyateh ist so ein Griot aus Gambia. Die Griots erzählen die Geschichten ihres Volkes. Sie begleiten die Menschen mit Ihrem Spiel auf der Kora ein Leben lang. Sie singen von der ruhmreichen Vergangenheit bis zur Gegenwart und sparen auch nicht mit Aussagen zu sozialem Verhalten. Ihr Hauptinstrument ist die Kora, das Instrument der Könige, eine Art Harfe aus einer Kalebassenhälfte, mit Kuhfell bespannt und einem Holzstab, an dem 21 Saiten befestigt sind.
Jalli Yusupha Kuyateh vermittelt seinen Zuhörern auf der Kora meisterhaft den Reichtum westafrikanischer Musik und ihre Geschichten. Begleitet wird er von Thoma Sow (Senegal) und Mamadou Sanou (Burkina Faso) auf Djembe und Basstrommel.
Die Reise endet am 24. Mai mit den Brüdern Nasir und Monir Aziz in Afghanistan. Das Motto ihres Konzertes heißt Farben der Seele. Die Brüder Aziz unterrichteten an der Kunstakademie in Kabul und spielten zahlreiche Konzerte. Seit August 2012 leben sie in Landshut. Sie sind Meister auf ihren Instrumenten Sitar & Tabla.
Die afghanische und nordindische klassische Musik basiert auf derselben Grundstruktur, dem Raga. Raga bedeutet Klangfarbe, Gefühl & Stimmung. Deshalb heißt es: Das, was den Geist mit Freude färbt, ist ein Raga. In der klassischen indischen Musik werden als Ragas die verschiedenen Tonfolgen bezeichnet, über die der Musiker improvisiert. Deshalb spiegelt ein Raga die Klang- und Melodiestruktur der Schöpfung im Zustand bewusster, innerer Wahrnehmung wieder. Dadurch wird die Musik zu einem einzigartigen, tiefgehenden Klangerlebnis.
Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Eine Vorreservierung beim Haus International unter der Telefonnummer 0871-31947480 wird aufgrund der beschränkten Platzzahl empfohlen.