Wie bereits mehrmals berichtet, kam es am späten Montagvormittag (16.04.) in Landshut zu zwei Bombendrohungen im Gerichtsgebäude und im Landratsamt (Foto ). Insgesamt mußten deshalt 650 Personen ihre Büros unverzüglich verlassen, mehrere Gerichtsverhandlungen wurden sofort abgebrochen. Danach wurde eine umfangreiche Suchaktion mit speziell trainierten Hunden eingeleitet.
Diese begann zunächst im Amts- und im Landgericht und danach auch im Landratsamt. Um 18 Uhr waren die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen beendet. Es wurden keinerlei Bomben, Sprengkörper oder andere verdächtige Gegenstände gefunden. Hier der offizielle Schlußbericht der Polizei:
Die Justizgebäude wurden sofort nach dem Eingang der Bombendrohung (11.15 Uhr) von zahlreichen Polizeikräften rundum abgeschirmt.
Kurz nach 11.00 Uhr gingen zwei telefo- nische Bombendrohungen im Justizge- bäude und im Achdorfer Landratsamt ein. In beiden Telefonaten drohte der Anrufer mit einer Bombe, deren Detonation be- vorstehen würde. Ob es sich in beiden Fällen um den selben Anrufer gehandelt hat, steht noch nicht fest, ist angesichts des Zusammenhangs allerdings nahe- liegend.
Da die Drohungen als ernst einzustufen waren und jegliche Gefährdung von Menschenle- ben weitmöglichst ausgeschlossen werden musste, wurde unverzüglich die Evakuierung beider Behörden eingeleitet. Aus dem Gerichtsgebäude (Amts- und Landgericht Lands- hut) wurden ca. 400 Personen, aus dem Landratsamt Landshut ca. 250 Personen evaku- iert. Die Räumungen wurden bereits durch die jeweiligen Behördenleitungen veranlasst und durch die Polizei fortgesetzt. Sie verliefen in beiden Fällen ruhig und ohne Panik.
Entsetzen auch im Landratsamt nach dem Eingang der Bombendrohung um 11.20 Uhr. Auch Landrat Josef Eppeneder mußte sein Chefbüro verlassen. Im Vor- dergrund sein Dienstauto.
Die Gebäudekomplexe sowie deren Nah- bereiche wurden durch ein Großaufgebot der Polizei abgesperrt. Hierzu wurden Einsatzkräfte aus Landshut und den um- liegenden Dienststellen zusammen- gezogen. Aufgrund der Sperrmaßnahmen kam es im direkten Umfeld um die beiden Objekte zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.
Zur Absuche der Behörden wurden Diensthundetrupps alarmiert. Hierbei wurde das Polizeipräsidium Niederbayern auch von Einsatzkräften mit Sprengstoffsuchhunden der Bundespolizei unterstützt. Einer der Spezialhunde wurde durch die Bundespolizei sogar mit einem Hubschrauber eingeflogen, um die Einsatzmaßnahmen möglichst zügig beginnen zu können.
Die Absuchmaßnahmen am Gerichtsgebäude wurden gegen 14.00 abgeschlossen und das Gebäude wieder freigegeben.
Für die Suche nach Bomben wurden spe- ziell trainierte Hunde eingesetzt. Einer wurde sogar per Hubschrauber einge- flogen. Hier im Bild ein einsprechenes Transport-Fahrzeug.
Die Absuche des Landratsamtes ge- staltete sich langwieriger, da es sich um einen räumlich sehr weitläufigen Komplex handelt und auch die Diensthunde an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit stießen. Hier konnte um 18.00 Uhr Entwarnung gegeben werden.
In beiden Fällen wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden, so dass derzeit von inhaltslosen Drohungen ausgegangen wird.
Bereits unmittelbar nach Einsatzbeginn hat Kriminalpolizei Landshut die Ermittlungen aufgenommen. Konkrete Erkenntnisse zur Person des Anrufers liegen bislang nicht vor. Neben strafrechtlichen Konsequenzen, die sich bis hin zu einer Freiheitsstrafe erstrecken können, können auf den Täter auch zivilrechtliche Forderungen (Schadenersatz) in erheb- lichem Umfang zukommen.
Sollten sich in den nächsten Tagen bei den Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staats- anwaltschaft wesentlich neue Erkenntnisse ergeben, wird nachberichtet.